Man könnte fast meinen das die Apokalypse nie statt gefunden hat, wenn man sich hier oben die Natur so ansieht. Es ist friedlich, den letzten Läufer haben wir vor ungefähr 2 oder 3 Wochen gesehen. Sie Läufer zu nennen ist einfacher als von Dingern zu reden. Auch die Kontakte zu anderen Überlebenden waren spärlich. Die wenigsten Verirren sich hier her an die Felsen. Und ich glaube das die meisten die hier umher streifen nicht einmal wissen das es diesen Ort hier überhaupt gibt. Das Funkgerät schweigt, was mir besonders Sorgen macht. Ich habe mich damit abgefunden das wir unser Kind wohl ohne Hilfe und Fachkundige Unterstützung zur Welt bringen werden. Es wird schwer aber es ist machbar, die Bücher müssen genügen. Von dem vielen Russisch brummt mir der Schädel. Hinzu kommt das all die Fachliteratur zum größten Teil vollständig durchsetzt mit Latein ist. Was alles nur noch Komplizierter macht. Ich Bete darum das die Geburt eine leichte wird, Flutsch und da ist es. Nicht wie aus all den Arzt Serien aus meiner Jugend. Steißgeburten, Nabelschnur um Hals, Kaiserschnitt, es steht soviel in diesen Büchern das ich mich unweigerlich Fragen muss, wie all diese Medizinstudenten damit klar gekommen sind. Als ich zum Wodka greife fällt es mir wieder ein, wie Sie das alles wohl gelernt haben, bei diesem Gedanken muss ich lachen.

Mareike blickt mich verwirrt an. Haben sie dich jetzt? Ist es nun soweit? Mir bleibt fast die Luft weg und meine Frau findet das ich überschnappe. Ich musste an mein Studium denken. Wir lieben uns, aber ihr zu erzählen wie es Früher war, vor alledem, vor ihr, als Jennifer noch den Großteil meines Lebens eingenommen hat. Die Kraft dazu fehlt mir noch immer. Studium? Mein lachen erstickt und ich Erzähle ihr, dass ich mir vorkomme wie zur Zeit meines Informatik Studiums. Ich verstehe kaum etwas von dem was in diesen Büchern steht. Und um den Frust zu bekämpfen spüle ich mit Wodka nach. Ganz wie zu der Zeit wo ich noch im Studium war. Mehr Party und Spaß als Wissen und Verständnis. Sie grinst mich an. So so, Partys und Spaß

Die Nacht ist klar und alles sieht aus wie immer, Mareike und ich Sitzen auf einer der vielen Holzbänke. Früher wurden hier Touristen aus aller Herren Länder beherbergt und bewirtet. Jetzt verrottet, das was Früher ein schöner Aussichtspunkt war, zusehnst. In eine Decke gehüllt betrachten wir die Sterne und den Mond. Während wir darüber sinnierten welchen Namen das kleine Bündel haben sollte, stellte Sie mir eine Frage vor der ich mehr als nur Angst hatte. Du hast mir nie erzählt wie du hier in Chernarus gelandet bist? Ich schluckte kurz und überlegte ob ich ihr alles erzählen sollte.

Er war Wissenschaftler und Hobby Jäger, um die 50 und sah ziemlich zerzaust aus. Er der das Leben in Russland und der Kälte gewohnt war und ich der Deutsche Tourist der vom Überleben keine Ahnung hat, wie er zu sagen Pflegte. Ich stolperte über ihn als ich keine 20 Kilometer weit weg von Dresna war. Verstört und völlig am Ende. Währe Anton nicht gewesen, wäre ich wohl keine 100 Kilometer weit gekommen. Ich musste meine Erzählung unterbrechen, beim Gedanken an Anton schnürt es mir die Kehle zu. Anton hatte nie erzählt worin er Wissenschaftler war. Er redete kaum wenn er mir irgendwelche Überlebensstrategien bei brachte. Die Zeit in Russland selbst war hart. Mehr als einmal haben wir zuerst geschossen. Sie unterbricht mich Wir sollten rein gehen, es wird Kalt. Unvermittelt stand sie auf und Zog mich mit sich. Sie hatte wohl gemerkt das es mir schwer fällt ihr von alle dem zu erzählen.

Wenn ich zurückdenke bin ich froh darüber das Anton mir all dieses Zeug übers Jagen und Fallenstellen bei gebracht hatte. Was man Essen kann und was man meiden sollte. Noch lange nachdem wir zu Bett gegangen waren schwirrten meine Gedanken immer wieder zu dem Moment zurück also Anton mir zum letzten Mal das Leben rettet. Verrückter alter Wissenschaftler, er redet immer wieder darüber das er die Welt verändern wollte, alles zum besseren Wenden war sein Devise gewesen. Mitten in Polen beendete dann ausgerechnet ein Rudel seinen Traum. Er war ohne mich Jagen, da ich mir irgendwas eingefangen hatte und mit Fieber in einer verkommenen Hütte vor mich hin weggegierte. Er wollte noch nach Medikamenten ausschau halten. Ich habe nie ganz erfahren was passierte da Anton sich Tötete bevor ich aus meinem Komatösen Zustand erwachte. Er sass im Nebenraum am Tisch friedlich vor seinem Abschiedsbrief mit einem Loch in der Schläfe. Ich erinnere mich an die letzten Worte die er schrieb.

Musst du wohl allein dein Dominik finden. Hab soviel Fehler gemacht kann nie wieder gut machen. hoffe Menschheit verzeiht, irgendwann. Natasch nun bin ich bei dir.

Sie dreht sich zu mir und ihre verschlafenen grünen Augen funkeln mich an. Wie lange hast du geschlafen? Lächelnd erwidere ich Eine vielleicht Zwei Stunden. Habe beobachtet wie sich dein Bauch, hebt und senkt, mir die Konturen deines Gesichtes in mein Gedächtnis gebrannt. Diese riesigen Brüste bewundert. beim letzten Satz schlägt sie mit ihrem Kopfkissen nach mir und gackert. Dummkopf! Ich umarme Sie und halte Sie fest. Wir werden tolle Eltern sein.