Das Sol System, es kommt mir vor wie eine lang verlorene Heimat, obwohl man nie dort Geboren wurde. Trotzdem, es ist seltsam, an den Ort, der die Wiege der Menschheit ist, zurückzukehren. Dieses einsame blaue Juwel zu sehen, an Jupiter, Saturn und dem Mars vorbei zu fliegen, den Erdmond zu betrachten. Zu sehen wie weit wir in den über tausend Jahren gekommen sind.


Und doch, herrscht noch immer Missgunst und Zwietracht in der Menschheit.

CMDR. Wyveres. Sternzeit: 08.04.3305
Pilotin:

Du verdammter Hurensohn, wie kannst du nach all dem noch am Leben sein! Scheiße Verdammt, warum kannst du nicht einfach Tot bleiben! Warum, bist du noch am LEBEN!

Sie stand vor mir, hatte völlig die Fassung verloren und Hielt einer Person die ich Kaum noch erkannte, ihren Blaster an den Kopf. Meine Sicht war verschwommen, mein Körper von den Strapazen gezeichnet, die Wunde in meiner Brust und der durch Sie verursachte Blutverlust nahm nun endgültig Lebensbedrohliche Ausmaße an. Aber ich stand noch, stand ihr gegenüber. Der Frau die eine ganze Station unter ihre Kontrolle gebracht hatte. Sie war selbst dem Tode nahe, war wie ein verwundetes Raubtier in die Ecke gedrängt, mit dem Rücken zur Kabinentür. Blutüberströmt stand Sie da. Hielt Sie genau vor sich. Und Grinste mich an.

Pilotin:

Hier endet es noch lange nicht, du Sackgesichtiges Dreckschwein! Ich habe dich und deine Hure genau da wo ich euch haben wollte! Ihr Sterbt mit mir wenn es sein muss!

Dann ging die Tür hinter ihr auf, Eine Gestalt, so groß wie ich, so Bullig wie ich, tauchte hinter ihr auf. Ich nahm nur noch schemenhaft wahr was nun geschah, der Blutverlust zollte seinen Tribut. Ich hörte noch wie sie Aufschrie, sich drehte und Wendete, wie ihr ihre Geisel entrissen wurde. Ich sackte auf die Knie, versuchte mich mit dem Blaster abzustützen, es gelang mir kaum. Aber ich nahm noch etwas wahr, etwas wichtiges, etwas das mir sehr gefiel, ein erlösendes Seufzen, Stimmen, Geräusche, ich spürte wie mein Herzschlag langsamer wurde. Wie er begann auszusetzen, wie er vollständig stehen blieb. Hatte ich es geschafft? war die Aufgabe erfüllt? Es spielte keine Rolle mehr. Es war Unwichtig geworden, die Rüttler, die Stimmen, sie wichen immer weiter Zurück, wurden immer dumpfer und klangen von so weit entfernt zu mir, wie der Beagle Point von Sol entfernt war. Die Schwärze wurde dafür immer mehr, ich sah noch ein Gesicht, war es das ihre? Hatte ich Sie gerettet, war sie all die Mühe wert gewesen. In Ihren Augen, sammelten sich Tränen, weinte Sie um mich, Sie war doch eine Fremde, meine Erinnerungen verschwommen, verschwanden, nach und nach löste sich alles, was ich war, ins Nichts auf. Zeit, Raum das alles war zu einem Brei aus flüchtigen Momenten geworden, Momente die ich nie Erlebt habe. Die er erlebt hatte. Ich sah ihr Gesicht, zum aller letzten mal, es war Wunderschön, ihre Feuerroten Haare vielen ihr ins Gesicht, sie Berührten das meine, ihre Augen kamen näher. Das letzte aufflackern meiner Neuronen, eine Berührung, war das ein Kuss gewesen. Hörte ich da wirklich ein Danke. Mein letzter Gedanke, dass also ist Liebe.

Ein paar Tage zuvor.

Ich erwachte noch leicht Benommen, auf dem Boden liegend, während um mich herum ein paar Roboter die, von mir angerichteten, Schäden beseitigten. Das erste was ich bewusst wahrnahm war Vertis und ihre ihr eigene blecherne Stimme.

Vertis:

Geht es?

Wyveres:

Ja, aber das war wirklich unnötig von dir.

Ich rappelte mich auf und schlurfte zurück in den Pilotensitz, wo ich mir erst einmal einen dreifachen Whiskey genehmigte.

Vertis:

Du warst dabei wichtige Konsolen zu zerlegen, das musste ich verhindern. Außerdem, wirst du es den Kindern sagen?

Wyveres:

Nein, wir sind nicht vorbereitet und ich möchte die beiden nicht unnötig in Panik versetzten, Jule würde darauf bestehen das wir Sofort nach Sol aufbrechen und das würde Unser aller tot bedeuten. Und darauf kann ich gut und gerne Verzichten. Im Gegensatz, Kontaktiere sofort Ronny!

Vertis:

Was hast du vor?

Wyveres:

Unser aller Leben Retten, Ich leihe mir die Kredits von ihm, kaufe die Korvette, fliege zur Erde und rede dort mit Nadines Vater. Ich werde nicht unvorbereitet in diese Todesfalle fliegen.

Während die Roboter ihre Arbeit beendeten, baute Vertis die von mir gewünschte Verbindung zu Ronny auf.

Ronny:

Hallo Wyveres, ich kann mir Denken warum du dich meldest. Ich hatte zwei meiner Leute auf dem Schiff, sind beide tot. Aber ich schätze deswegen Kontaktierst du mich nicht.

Wyveres:

Du hast es erfasst, Ich stecke in einer Zwickmühle, ich brauche schnellstmöglich Kredits, genug um eine Korvette zu kaufen und diese Ausrüsten zu lassen. Und habe nicht mehr die Zeit um noch Void Opale abzubauen, denn Ich weiß wo diese verrückte Schlampe sich Momentan aufhält.

Ronny:

Kredits, wir sprechen hier nicht von ein paar Tausend oder einer Million. Das was du willst sind wohl eher zwei bis drei Milliarden, Wyveres diese Menge, was hast du vor?

Wyveres:

Diese verdammte Hure aus dem All fegen, zusammen mit all denjenigen die ihr geholfen haben. Und dafür brauch ich Feuerkraft, eine Feuerkraft die mir meine Krait nicht bieten kann.

Ronny:

Du wirst mehr als nur ein Schiff brauchen. Aber sag wo befindet Sie sich?

Wyveres:

Columbus Station im Sol System. Sie hat Nadine und meinen Sohn. Und Ronny ich bitte dich nicht um die Kredits, ich verlange sie von dir.

Ronny:

Du verlangst viel alter Freund. Aber gut, ich gebe sie dir. Dafür werde ich aber irgendwann eine Gegenleistung von dir fordern.

Wyveres:

Danke und Ronny, verlange was du willst, nur tue mir ein gefallen, schicke eine Sidewinder in ein System zu ganz bestimmten Koordinaten. Und sie muss unbemannt sein! Ich Übermittel dir gleich die Details und ein paar Daten diese überspielst du in die Sidewinder.

Ronny:

Und ich soll keine Fragen stellen, nehme ich an?

Wyveres:

Exakt.

Ich beendete augenblicklich die Verbindung, übermittelte die von mir angesprochenen Daten und bereitete alles nötig vor. Diese Hure hatte keine Ahnung mit wem sie sich da anlegte. Vertis befahl ich nach einem Raumhafen Ausschau zu halten, der Korvetten verkaufte. Zwar konnte ich nur die zivile Version, in die man nur eine Fighter Bucht einbauen durfte, erwerben. Aber das würde mir genügen. Mir war nur bei einer Sache, wirklich mulmig zu mute, wie sollte ich Jule und Kathrine überhaupt Erklären, warum wir plötzlich die Kredits hatten um die Korvette zu kaufen. Und warum sich unsere Pläne, von hier auf jetzt, so drastisch geändert hatten. Sollte ich es ihnen doch einfach sagen.

Ich stand vom Pilotensitz auf und lief mit der Whiskey Flasche in der Hand durchs Cockpit, am liebsten wäre ich jetzt schon im T9 nach Sol geflogen, Blindlings dem Tod in die Arme. Ich musste Ruhe bewahren. Also eins nach dem anderen.

Vertis:

Sag es ihnen, es wird nicht besser wenn du es deinen Töchtern verheimlichst! Wyveres, ich kenne dich jetzt schon so lange, höre auf mich, erinnere dich an früher, an all die Male wo du in ähnlichen Situationen warst.

Ich lief weiter Unruhig durchs Cockpit, und lies Vertis Worte auf mich wirken. Nahm einen weiteren Schluck aus der Flasche und noch einen und feuerte voller Wut die nun leere Flasche gegen eine der Cockpit Wände.

Wyveres:

Verdammt! Na gut, ich überlege mir ein paar Worte die ich den beiden sagen kann.

Vertis schwieg wieder, ich wusste das sie recht hatte, recht mit ihren Worten, es Jule zu verheimlichen würde nur zu einem Bruch zwischen uns führen. Mir blieb also keine andere Wahl, wollte ich sichergehen dass meine Tochter nicht auf dumme Gedanken kam.

Vertis:

Die Kredits von Ronny sind eingetroffen. Die Datenübertragung ist abgeschlossen. Mach jetzt das richtige! Sonst mache ich es.

Wyveres:

Na schön, öffne das Intercom.

Vertis:

Verstanden.

Ich hörte das übliche knacken, spürte wie mir der Mund austrocknete und meine Nerven bis zum Zerreißen gespannt waren, der Schweiß sammelte sich in meinem Gesicht. Und mir wurde Warm. Mit Fast heiserer Stimme sprach ich ins Intercom.

Wyveres:

Mädchen kommt bitte Sofort ins Cockpit. So schnell wie möglich!

Die Sekunden zogen sich hin, nervös Schritt ich durch den Raum, dann ging die Tür das erste mal auf und vor mir stand Kathrine völlig schlaftrunken und im Nachthemd, ein paar Minuten später folgte auch Jule, die sich gerade die Haare trocknete.

Jule:

Was ist los?

Mir schnürte es die Kehle zu, die beiden zu sehen, zu Wissen was für eine Reaktion sie gleich haben würden, zu wissen das sie beide gleich, gleichzeitig wütend, verzweifelt und dann in Aktionismus übergehen würden. Es war grauenhaft für mich.

Wyveres:

Setzt euch, es … wird nicht …

Meine Gedanken zerfaserten, hunderte, tausende von Bildern, Szenarien gingen mir durch den Kopf, ich verlor die Fassung, verlor meine Klarheit, mein Gleichgewicht, am liebsten hätte ich mich direkt in die nächste Flasche gestürzt.

Wyveres:

Vertis, spiel die Nachricht ab …

Vertis:

Verstanden, Mädchen was ihr jetzt hört wird euch nicht gefallen, es hat auch eurem Vater nicht gefallen, Ich haben vor einer Weile folgende Nachricht erhalten. Verzeiht bitte das ihr erst jetzt darüber Informiert werdet, aber euer Vater und ich mussten erst einmal ein paar Dinge vorbereiten. Bitte bleibt Ruhig.

Die Beiden schauten mich verwundert und mit großen Augen an, während Sie der Aufzeichnung die Vertis ihnen Vorspielte gebannt zuhörten. Sie schlugen fast Zeitgleich die Hände vor den Mund, als die Explosion zu hören war, und man die Stimme der Frau hörte.

Jule:

Ist Nadine …

Kathrine:

Ist Sie … ?

Beide waren den Tränen nahe.

Wyveres:

Nein, sie ist noch am Leben … gefangen von dieser …

Jule fuhr augenblicklich hoch und Starrte mich mit Wut und Hass ihn ihren Augen an.

Jule:

Was machen wir dann noch hier, wir sollten schon längst in Sol sein! PAPS!

Ich fuhr sie ebenfalls wütend an.

Wyveres:

Und uns Blindlings in eine Todesfalle stürzen! Denk Nach Tochter!

Jule tobte durchs Cockpit, während sie mich unentwegt anstarrte und immer wieder Grunzlaute von sich gab.

Jule:

Na schön und was sollen wir deiner Meinung nach dann machen?

Wyveres:

Ruhe bewahren, wir können nicht Hals über Kopf ins Sol System fliegen. Auch wenn ich das selbst nur zu gerne veranstalten würde, aber zu erst einmal brauchen wir Hilfe, und müssen eine Korvette besorgen. Eine saubere Korvette und wir müssen ungesehen zur Erde und ins Sol System gelangen.

Jule:

Wie kommst du darauf?

Wyveres:

Diese Irre hält Nadine im Sol System gefangen, genau vor der Nase ihres Vaters, seid ein paar Tagen, auf Columbus. Um so was zu veranstalten braucht man Mächtige Verbündete, Leute die auch uns aufspüren können. Also Tochter denkst du nicht auch das wenn wir einfach so hin fliegen, wir eventuell aufgebracht werden würden und nur um dann zusammen mit Nadine zu sterben?

Jule:

Das leuchtet mir ein. Also was machen wir nun?

Wyveres:

Jemanden finden der für uns nach Sol fliegen kann, jemand der mit all dem Nichts zu tun hat. Jemand der so Kontakt zu Nadines Vater aufnehmen kann für uns.

Sie überlegte kurz, dann platzte es förmlich aus ihr heraus.

Jule:

Neraco!

Wyveres:

Stimmt, ich erinnere mich, zwischen all seinem Geschwafel, er wollte ja auch nach Sol.

Ich schickte Jule und Kathrine wieder in ihre Kabine, bei dem was nun vor uns lag bräuchten sie all ihre Kräfte. Währenddessen hatte Vertis einen Markt ausfindig gemacht wo ich eine saubere zivile Korvette kaufen konnte. Und so kontaktierte ich Neraco. Gab ihm unsere aktuelle Position und stellte ihm Informationen Über Raxxla in Aussicht wenn er sich mit uns im Tilian System treffen könnte.

Die Zeit zog sich hin, die Stunden vergingen nur Zäh und mit jeder weiteren Minute die verging, wurde meine Nerven weiter und weiter auf die Probe gestellt. Die Korvette hatte ich mittlerweile in LHS 3262 im Lacaille Prospect in Auftrag gegeben. Und vor mir saß Neraco, der sich schon seit Minuten still schweigend vor mir aufgebaut hatte. Nachdem er von mir über den eigentlichen Grund seines Hierseins ins Bild gesetzt wurde.

Neraco:

Schön, ich helfe gerne, aber die Finte mit Raxxla, wäre unnötig gewesen. Aber bitte ich verstehe warum Ihr so gehandelt habt. Eine entführte Frau in Not, ihr könnt auf mich Zählen. Denn Commander Neraco der Dritte, wird immer da zur Stelle sein, wo holde Damen in Not sind. Ich werde erledigen worum ihr mich gebeten habt.

Ich nickte nur, übergab ihm den Datenspeicher, denn ich vorbereitetet hatte und wünschte ihm viel Glück. Denn das würde er brauchen, um bis zu Admiral Darlin durchzukommen. Er hatte gerade einmal einen Tag dafür Zeit, so lange bräuchten die Leute im Lacaille Prospect noch, um die Korvette fertigzustellen. Wenn alles wie geplant abläuft, wovon ich ganz und gar nicht ausging, würde die Zeit völlig reichen.

Wir selbst begaben uns vom Treffpunkt aus direkt zum Lacaille Prospect, mir war noch immer mulmig zu mute, würde mein Plan funktionieren, würden alle Variablen zusammenspielen, hatte ich an alles gedacht, nichts übersehen. Die Ungewissheit machte mir zu schaffen, wie ging es Nadine, wie ging es meinem Sohn, waren sie Wohl auf. Im Schiff war es still, stiller als sonst. Jule trainierte verbissen mit John, während Ilsa sich um Kathrine kümmerte.

Im Prospect angekommen, bestiegen wir nach ein paar weiteren Stunden des Wartens dann auch endlich die Korvette. Die Übertragung von Vertis in die Schiffssysteme dauerte dann noch zwei weitere Stunden, Zeit, wertvolle Zeit die mir da durch die Finger rann. Aber eins war gewiss der ganze Aufwand war nötig, nötig um Nadine zu retten, um sie und meinen Sohn zu retten, ich musste unweigerlich an Karen denken, an all die Jahre in denen ich nach ihr Gesucht hatte, sie fand und dann doch verlor. Ich würde nicht zulassen das es Nadine ebenso erging. Und wenn ich zum Äußersten greifen müsste. Dann würde ich das tun. Auch wenn es bedeuten würde ein extremes Risiko einzugehen, aber meine Familie war mir so wichtig geworden. So das ich auch für den Unmöglichsten Fall geplant hatte. Es würde mich zwar alles Kosten, aber ich konnte sie einfach nicht verlieren.

Mein Plan war Simple, die Föderation nutzen um das Versteck der Hure zu finden, durch die Truppen ihre Handlanger beschäftigen und dann mit John und Neraco zusammen Die Hure und Nadine ausfindig machen und dann, ja dann würde der Rest sich schon ergeben.

Wir flogen die Korvette noch eine weitere Stunde ein um wirklich sicher zu gehen das alles wie gewünscht funktionierte, und dann war es endlich soweit. Auf nach Sol. Ein paar Dutzend Lichtjahre, trennten uns von Nadine. Zwei Sprünge in der Korvette und dann kam sie, die Anfrage auf die Erlaubnis Sol anzuspringen. Standard Anfrage und es gab keine Probleme, da war Sie, die Sonne, die Sonne unter der die Menschheit geboren wurde, das System das uns hervorgebracht hat, von dem wir ins All aufgebrochen sind. Von dem wir uns in die gesamte Milchstraße ausgebreitet haben, sie war Wunderschön und es wäre noch schöner gewesen sie mit Nadine zusammen zusehen. So wie damals mit Karen, es weckte Erinnerungen.

Jule:

Das ist also die Sol Sonne.

Kathrine:

Zuhause, fliegen wir wenn wir Nadine gerettet haben, dann zum Mars?

Wyveres:

Wenn alles gut geht, werden wir das.

Wir steuerten die Erde an, wenn Neraco durchgekommen ist, würden wir im Erdorbit von einem Schiff erwartet werden. Einem Schiff auf dem Konrad auf uns warten sollte.

Während wir uns dem Planeten Erde näherten, fing Vertis einen verschlüsselten Funkspruch auf, eine Kurze Folge von Piep tönen, dann nahm das Radar ein kleines Schiff vor uns ins Visier. Eine Sidewinder, die Sidewinder. Sie war schneller hier als ich es erwartete hatte. Würde es erneute Probleme bedeuten oder wäre es die Rettung, hatten Sie die Botschaft verstanden oder kam da nun mein Exekutionskommando. Die Sidewinder dockte über die Fighter Bucht an. Mir gingen Hunderte Gedanken durch den Kopf. Wie würden Jule und Kathrin reagieren. Ich würde es gleich erfahren, seine Nachricht über Intercom war kurz aber Prägnant. „Sie Starren mich nur an, sind in zwei Minuten im Cockpit.“

Dann ging die Tür auf, Jule, Kathrine und unser neuer Gast kamen gemeinsam herein. Die beiden wichen ihm keinen Meter von der Pelle.

Jule:

PAPS! Erkläre ihn! Sofort!

Wyveres:

Setz dich irgendwo hin, Tochter und du auch Kathrine. Seid Still, für Frage Antwortspiele ist keine Zeit.

Er stand neben den beiden und Grinste sie einfach nur an. Sagte kein Wort und begab sich dann zu einen der anderen Sitze. Er wählte den Sitz links neben mir.

Unbekannte Person:

Dir ist hoffentlich Klar was du hier tust.

Wyveres:

Ich bin mir der Situation wohl bewusst, und eigentlich bist du viel zu Früh hier, die Anweisungen waren doch klar und deutlich. Warte auf Vertis Signal. Also warum bist du hier?

Unbekannte Person:

Weil du Selbstmord begehst und wofür? Für diese Menschen hier, für eine Frau und ein paar Kinder. Ich hatte genug Zeit alles zu lesen. Dein Plan ist gelinde gesagt Schwachsinnig.

Wyveres:

Hast du einen besseren?

Unbekannte Person:

Wie wäre es wenn du deinen Kindern erst einmal erklärst wer ich bin. Gemessen an der Reaktion der beiden, als ich von Bord der Sidewinder ging, haben sie keine Ahnung.

Jule:

Ja Paps, erklär es uns. Wie kommt es das Er genau so aussieht wie du!

Wyveres:

Weil Er, ich ist, genau so alt wie ich. Uns trennt nur eins, Er ist deiner Mutter nie begegnet, er ist …

Klon:

Wie dein Vater auch, ein Klon, ein Klon mit einer Aufgabe und die Verrate ich gerade, die du schon vor langer Zeit verraten hast, eigentlich müsste ich dich Umbringen!

Jule:

Klon? Wie, was?

Wyveres:

Ein Klon, und ich wäre dir Dankbar wenn du es nicht tust, und stattdessen einfach machst worum ich dich gebeten hatte.

Klon Wyveres:

Dir ist schon klar, dass ich nur hier bin, weil die Konsequenz deines Handelns, weit aus schlimmer sind als du dir Vorstellen magst. Hast du denn Vergessen was unser eigentliches Ziel ist. Oder sind dir diese Menschen wirklich so Wichtig geworden, das du so weit gehst, und mehr als Tausend Jahre Planung einfach so über Bord wirfst, und das nur wegen Kindern?

Ich starrte ihn an. Starrte mir selbst ins Gesicht. Ein Gesicht, dass nicht von dem gekennzeichnet war, was mir widerfahren ist, dessen Augen noch die Eigenen waren, ein Ich das keine Narben im Gesicht hatte. Das die Liebe von Nadine nicht kannte und auch nicht das Gefühl seine Kinder im Arm zu halten. Er war wie ich bevor ich Karen kennen lernte.

Wyveres:

Ja sie sind mir das wichtigste im Universum! Wir hatten in all den Jahrhunderten immer wieder damit zu tun, also wo bin ich da anders als die, die vor uns da waren! Und nun genug davon wir haben eine Aufgabe zu erfüllen.

Wir setzten wieder Kurs auf die Erde, steuerten das Schiff von Konrad an. Es war eins dieser Mega Schiffe. Wir wurden, wie ich es erwartet hatte, schon erwartet. Eine Eskorte fing uns ab und lenkte uns zu einer der Andockbuchten. Der Ganze Vorgang dauerte vielleicht zwei Minuten, dann waren wir gelandet. Vom Cockpit aus konnte man schon das Militär in der Bucht sehen. Was würde uns nun erwarten.

Vertis blieb Aktiv, zu groß war das Risiko das irgendwer im Schiff umherschleichen könnte ohne das wir es mitbekommen würden.

Und so gingen wir dann von Bord. Jule, Kathrine, John, Ilsa und mein Klon und ich. Obwohl ich ihn am liebsten an Bord gelassen hätte, es würde nur unnötige Fragen aufwerfen. Also beließen wir es bei Zwillingen, falls wer Fragen würde. Wir beide einigten uns darauf das er unter dem Namen, Mario agieren würde, während ich weiterhin als Wyveres auftrete.

Wir wurden von einigen Soldaten der Föderation empfangen. Und als Gruppe in einen Konferenzraum auf dem Schiff gebracht, wo man uns dann warten ließ. Wenn Neraco durchgekommen war, würde Konrad bestimmt einige Unangenehme Fragen stellen. Aber sich darum jetzt zu sorgen war unnötig, denn ich kam gar nicht erst dazu mir ausführlich darüber weiter Gedanken zu machen. Denn die Tür ging auf, Zwei Soldaten gefolgt von Commander Neraco und Konrad, betraten den Raum. Neraco setzte sich grinsend zu uns, während Konrad mit den beiden Soldaten an der Tür stehen blieb. Er starrte in den Raum, erst zu mir dann zu Jule, dann zu meinem anderem Ich, dann wieder zu Jule und mir. Er setzte Sich ans Ende des Tisches, legte die Hände vor sich auf den Tisch und atmete tief durch. Sein Gesicht war gezeichnet von den Jahren in der Föderation, er war Alt geworden, Sein blick war Eisern und er wirkte wie er so da saß wie ein Monument eines Steins, Wie eine dieser Figuren die man aus alten Erden Filmen kannte, durch und durch Militär.

Konrad:

Meine Enkeltochter also und mein Enkelsohn und meine Tochter sind in Lebensgefahr. Habe ich das so zu verstehen, das ihr die Hilfe des Föderalen Militärs erbittet um meine Missratene Tochter und ihren Sohn zu retten? Eine Tochter die ich schon vor langer Zeit begraben habe, neben ihrer Schwester, die ebenso durch euch ums Leben gekommen ist, unter ähnlichen Umständen. Die nie wieder nach Hause kommen wird. Nicht mal für ihre ewige Ruhe. Eine Tochter die ihr mir nahmt, und nun droht meiner Nadine das selbe Schicksal. Und das ebenfalls durch euch.

Wyveres:

Ich kann deine Wut verstehen, ich hätte damals nicht einfach verschwinden sollen.

Konrad:

Meine Wut, wärst du alleine gekommen ohne meine Enkeltochter, hätte ich dein elendes Schiff vernichten lassen! Meine Enkeltochter, kannst du dir Überhaupt vorstellen, wie es ist, über einen Boten, zu erfahren das ich eine ENKELTOCHTER HABE! Das meine Geliebte Karen ein Kind hatte. Das durch eine einzige Entscheidung die du getroffen hast, mir meine Enkeltochter vor zu enthalten, sich bestimmte Dinge anders entwickelt hätten! Und jetzt sieh wohin es dich gebracht hat! Karen hatte dich, du Imperialer Abschaum, geliebt! Ihr zu liebe ließ ich das zu! Ließ euch gewähren, und was hat es mir gebracht! SIE IST DEINETWEGEN GESTORBEN! UND NUN KOMMST DU HIER HER ZUR ERDE UND ERZÄHLST MIR DAS MEINE NADINE NUN AUCH DEINETWEGEN STERBEN KÖNNTE!

Er holte Tief Luft, ballte beide Hände zu Fäusten und stand auf.

Konrad:

Ich werde dir geben worum du gebeten hast! Wegen meiner Enkelkinder! Und weil ihre Oma, meine Frau es so will. Weil sie ihr Kind wiedersehen möchte, weil sie ihre Enkelkinder in die Arme nehmen will! Du kannst von mir aus dabei Drauf gehen! Mehr habe ich dir nicht zu sagen!

Wyveres:

Aber ich habe noch etwas zu sagen. Etwas das ich nicht in die Nachricht geschrieben habe. Nadine wollte unbedingt zur Erde, sie wollte mehr als alles andere im Universum, das du ihr vergibst! Das du mir vergibst, wir … wir wollten unter völlig anderen Umständen dir gegenüber treten. Es tut mir leid das es so gekommen ist.

Konrad:

Alle Beteuerungen des Universum können meine Karen nicht wieder lebendig machen! Also versuch es erst gar nicht! Geh und Rette meine Nadine und wenn mir das Universum wohl gesinnt ist, erfüllt es mir vielleicht endlich meinen Wunsch und bringt dich dabei Um!

Wyveres:

Ich kann dir nichts versprechen, aber wir werden alles Menschen mögliche unternehmen um Sie zu retten!

Konrad:

Nun gut, die beiden Herren hier werden euch begleiten! Die von dir geforderten zusätzlichen Schiffe kann ich dir geben, aber du bist auf dich allein gestellt! Heure von mir aus irgendwelche Kamikaze Piloten an! Es ist mir egal! Aber meine Enkeltochter bleibt hier auf diesem Schiff! Die Beiden Mädchen bleiben hier! Und darüber wird auch nicht Verhandelt!

Wyveres:

Das dachte ich mir schon, einverstanden, die beiden bleiben in deiner Obhut, bis wir Nadine gerettet haben.

Jule:

Das kann ich immer noch selbst entscheiden!

Konrad:

Junge Dame, dies obliegt hier auf diesem Schiff mir, wer wie wo wann von Bord geht! Und ich habe Entschieden. Daran wird nichts im Universum etwas ändern, DU und deine Adoptivschwester bleiben hier! Keine weiteren Widerworte!

Jule:

Aber!

Wyveres:

Jule! Du wirst machen was er sagt! Verstanden!

Jule:

Das ist ungerecht!

Wyveres:

Das ist mir egal! Du bleibst mit Kathrine hier! Ende der Diskussion!

Konrad:

Soldat Vernan! Begleiten sie die beiden Damen in meine Kabine! Sie Bürgen mit ihrem Leben!

Der Linke Salutierte Kurz, schrie fast ein ja Sir, und Legte dann seine Waffe auf halb Acht Stellung und schritt bei Seite um die Tür freizugeben. Jule Stierte mich und Konrad an, schnaubte und nuschelte ein paar Flüche vor sich hin, Stand dann auf und stampfte zusammen mit Kathrine aus dem Raum, gefolgt vom Soldaten.

Konrad:

Jetzt wo die Kinder aus dem Raum sind! Könnte ich dich und deine Crew einfach in ein Loch werfen lassen! Aber es scheint als wollte das Universum, dass ausgerechnet du Nadine retten musst. Die Person aus deiner Nachricht, befindet sich wirklich auf Columbus, es wurde von höchster Stelle aus angeordnet, dass das Militär auf Columbus keine Präsens zu zeigen hat! Also wer auch immer dahinter steckt, will verhindern das wir was auch immer da vor sich geht, mitbekommen. Von daher, Zivile Schiffe können noch immer andocken. Daher stelle ich dir fünf Schiffe zur Verfügung, nur Crews, die musst du dir selbst besorgen! Kein Militär wird dich bei dem was du vorhast, begleiten. Auch wenn mir das persönlich Missfällt! Ich habe mich an die Order zu halten!

Wyveres:

Dann soll es so sein.

Konrad:

Ihr fliegt nach Daedalus, dort warten die Schiffe! Beschafft euch eure Crews dort bei den Kooperationen! Und Wyveres, bring mir meine Tochter lebend! Oder ich werde dir diesmal die Haut persönlich abziehen!

Wyveres:

Verstanden, damit hätten wir dann soweit alles geklärt. Nur eins noch, falls wir scheitern, hier sind die Koordinaten wo Karen begraben liegt. Eigentlich wollte ich sie … aber ich finde es obliegt dir, deine Tochter heim zu holen.

Er nahm das Pad entgegen und starrte es eine Weile lang an, dann übergab er es dem Soldaten hinter ihm. Dieser Nickte nur Wortlos und verabschiedete sich dann mit einem kurzen Militärgruß und verließ den Raum.

Er selbst stand wenig später mit einer Kurzen Verabschiedung vom Tisch auf und lies uns alleine im Raum.

Neraco:

Na das war ja mal eine Interessante Unterhaltung, was ist denn jetzt der weitere Plan?

Wyveres:

Wir werden die Schiffe hohlen, Crews finden und dann nach Columbus fliegen, laut der Aktuellen berichte läuft auf der Station alles Normal, Das Heißt es wird schwierig werden unser Ziel ausfindig zu machen, Wir können also keine Hilfe erwarten. Und ich glaube auch nicht mehr daran, das wir großartig auf Gegenwehr stoßen werden, Also sollte ein kleinerer Trupp völlig ausreichen. Denn sonst hätte sich Konrad uns definitiv angeschlossen, entweder das oder die Berichte sind gefälscht.

Neraco:

Wissen wir denn überhaupt wo auf der Station deine Nadine sein soll?

Wyveres:

Laut diesen Geheimdienstberichten hier, wurde vor einer weile eine kleinere Sektion der Station an eine Kooperation verkauft, seit dem liegt dort alles wie Tod, kaum jemand geht oder kommt von dort. dort werden wir anfangen. Ilsa, John ich kann euch beide nicht zwingen mitzukommen, und auch dich Neraco, ihr Drei könnt jetzt noch eurer Wege gehen, denn es wird definitiv Gefährlich.

Die Drei wiegelten mit Kopfschütteln ab, und bedeuteten mir dann das sie nur zu gerne mich begleiten wollten. Also war eigentlich alles geklärt. Wir gingen noch die Restlichen Unklarheiten durch und machten uns dann auf weitere Crews anzuheuern. Insgesamt wurden wir so ein Trupp aus Vierundzwanzig Seelen auf zwei Schiffen. Mehr war einfach nicht in der Zeit bereit mir zu helfen.

Eine Stunde später standen wir vor dem Mailslot der Columbus Station, es herrschte weit weniger Verkehr als ich erwartet hatte, es war einfach viel zu wenig los, für meinen Geschmack. Aber das sollte uns nicht stören, viel mehr störte mich die kaum vorhandene Militärpräsenz. Gerade einmal zwei kleine Schiffe patrouillierten um die Station, etwas war definitiv nicht in Ordnung auf ihr. Nach kurzem Hin und Her zwischen den Kontrolle und uns, erhielten wir dann doch endlich die ersehnte Landeerlaubnis.

Alles war vorbereitet, wir folgen ohne Scann durch den Slot und dann brach die Hölle über uns ein. Kaum hatten wir das Kraftfeld überwunden, schloss sich der Slot hinter uns, wir waren Buchstäblich in der Station gefangen. Und die Internen Waffen Fokussierten uns. Zwei Schiffe, gerade einmal zwei schiffe waren in der Station, die Geschäftigkeit die uns die Radar Daten geliefert hatten, waren gefälscht. Die Station war im Inneren wie ausgestorben.

Man hatte uns also erwartet. Wenn sie wollten konnten sie uns jetzt einfach vernichten. Genug Feuerkraft hatten die Station, ich hatte das schon mehr als einmal miterlebt, wenn die Automatischen Anlagen ein Schiff im inneren ins Visier nahmen, man hatte selbst in einer hochgezüchteten Anaconda kaum eine Chance umzudrehen oder zu fliehen. Und wir hätten auch keine gehabt. Also ergaben wir uns unserem Schicksal. Und landeten auf den bereitgestellten Landeplätzen. Beim Andockvorgang hörten wir Sie dann. Wie sie über die Internen Kommunikation der Station lauthals lachte.

Hure:

Ihr seid wirklich Dümmer als ich Gedacht hatte, habt ihr wirklich geglaubt ihr könntet unbemerkt die Station anfliegen. Vergesst eure Pläne, die Station ist unter meiner Kontrolle! Hört ihr, unter meiner Kontrolle! Die Station gehört mir! Mir ganz alleine! Ich sehe euch, ein falschen Murks und ich Puste eure armseligen Schiffe aus dem Universum!

Wurden wir verraten, hatte Konrad uns verraten? Vielleicht einen Deal mit dieser Verrückten gemacht, er liefert mich an sie aus, und er bekommt dafür seine Tochter wieder. Meine Gedanken überschlugen sich. Wir hatten extra saubere Schiffe besorgt, neue ID und Kennungen, Nichts deutete auf unsere eigentliche Identität hin. Ich hatte an alles gedacht. Nur nicht daran, dass Sie doch die gesamte Station beherrschte. Oder benutzte Konrad uns, benutzte uns um sie zu beschäftigen, damit er mit dem Militär in die Station eindringen konnte. All das Denken half nichts, wir saßen fest. In der Falle, und in wenigen Minuten würde eins von beiden dingen wahr werden, Entweder gehen wir von Bord oder sie Sprengen die Türen auf.

Hure:

Jungs, holt diesen Abschaum von Bord und bringt Sie zu mir! Ich freue mich schon darauf ihnen die Haut vom Körper zu schälen, COMMANDER WYVERES, Komm raus oder deine geliebte Nutte geht drauf!

Die Andockprozedur war abgeschlossen, und wir standen in beiden Schiffen bereit, Bereit für das was kommen würde. Neraco, Ilsa, John, Mario und ich waren auf meinem Schiff, während die Angeheuerte Crew auf dem anderen war. Gerade als wir die Tür öffnen wollten, hörten wir es. Eine Explosion in der Bucht nebenan. Dann noch eine. Waffen feuer und dann war es still.

Hure:

War das alles? Idioten, naja ein Schiff und ein Problem weniger. Aber lasst auf dem zweiten Schiff die Leute am Leben! Sonst!

Sie hatten kurzen Prozess gemacht. Mir Rutschte das Herz in die Hose, also war Kämpfen keine Option. Langsam öffnete sich vor uns die Schott Tür. Hatte ich an alles Gedacht? Hatte ich alle Variablen richtig gesetzt. Dieser Moment würde es uns Zeigen, jetzt kam es drauf an. Beim betreten der Schleuse ging ich in Gedanken noch einmal alles Durch. Es gab keinen anderen Weg, Entweder Oder dies war der Moment.

Dann war es soweit, die Schott Tür öffnete sich und wir wurden Prompt von einem Dutzend Blaster empfangen.