Wie ich es erwartet hatte, Mareike ist alles andere als erfreut, als ich mit der kleinen zu Tür rein komme. Aber Sie meckert nicht, wenigstens etwas, im gegenteil Sie ist eher besorgt. Mutterinstinkte, anders kann man ihr plötzliches Verhalten nicht erklären. Noch bevor ich ihr auch nur irgendwas erklären konnte, griff Sie sich die Kleine, verschwand mit ihr im Bad und lies mich einfach stehen. Geh mach der Kleinen was zu Essen! Schallte es nach wenigen Minuten aus dem Bad.

Eigentlich wollte ich noch die ersten Sachen aus dem Laster ins Haus schaffen. Aber nun brate ich Fleisch mit Kartoffeln, ein paar Eiern und etwas Gemüse und merke das ich selbst eigentlich ziemlich Hungrig bin. Mareike flucht und zetert währenddessen im Bad rum. Nach einer Stunde verstummte sie dann. Es Dampft als Sie endlich die Tür öffnet, als würde man eine Nebelwand durchstoßen. Was ein Dreckspatz Mareike und die kleine kamen in Bademäntel gewickelt aus dem Bad. Sie heißt Luzie. Mareike setzte Sie an den Tisch und laut ihrer eigenen Worte ist Sie 5. Ich reiche den beiden einen Teller mit Essen und setze mich ebenfalls.

Luzie schlingt mehr als das Sie kaut, die kleinen Augen leuchten bei jedem Bissen ins Fleisch. Messer und Gabel scheinen ihr Fremd zu sein. Mareike schaut ihrem Schauspiel fasziniert zu. Wie sie die Ärmel des viel zu großen Bademantels immer wieder nach oben schiebt, am Fleisch zerrt und die Kartoffeln mit den Händen zu Pampe verarbeitet. Weist du was Messer und Gabel sind? Luzie schaut Mareike verwundert an, während Sie weiter Kaut und schlugt. Messer machen Menschen tot. Gabel kenn ich nicht. Großer Joe hat Menschen immer mit Messer tot gemacht. nach wenigen Minuten hatte die kleine den Teller vollständig entleert. Fragend hält sie uns den Teller hin.Noch mehr, Hat noch mehr?

Während Mareike und ich in der Küche ihr eine weitere Portion auffüllen, kann ich ihr kurz erzählen das ich im Rucksack das Tagebuch ihrer Mutter entdeckt habe. Mama immer geschrieben in das da. Mama gesagt is unsere Geschichte. Die kleine stand ohne etwas auf dem Leib in der Küchen Tür. Luzie du kannst doch nicht. Mareike drückte mir den Teller in die Hand und griff Sie sich. Während ich zurück zum Tisch im Wohnzimmer ging, suchte sie ihr etwas das ihr halbwegs passen sollte. Am Ende waren es Socken, ein viel zu großes Unterhemd und ein Wollpullover in dem sie vollständig Versank. Das muss erstmal Reichen und es heißt ich darf ihr eigene Sachen nähen! Ich lachte. Die kleine sah wirklich drollig aus.

Sie verschlang noch zwei weitere Teller. Und tanzte dann noch ungefähr 1 Stunde durch das Haus. Ihr habt tolles Dach, so groß und ohne Gitter. Mama und ich haben immer in Gitter gewohnt. Sie erzählte viel während sie alles erkundete. Warum Meike so groß Bauch? Mareike grinste, sie sah sogar glücklich aus. Während ich in den Aufzeichnungen ihrer Mutter lass wurde meine Stimmung immer schlechter. Es bedrückte mich, verstörte mich sogar was ich lesen musste. Mit Tränen in den Augen kniete ich mich vor Luzie und umarmte die Kleine. Niemand wird dir mehr weh tun. Flüsterte ich ihr. Mareike begriff nicht sofort also deutet ich auf das aufgeschlagene Tagebuch ihrer Mutter. Ich bring dich jetzt erstmal in ein schönes, weiches und sehr sehr gemütliches Bett, mit vielen Kopfkissen und einer großen Decke! Während ich versuchte das Luzie, so aufgebracht wie sie war, sich hinlegte, höre ich wie Mareike unten zu weinen anfängt. Meike weinen, du trösten? mit dem Kopf zur Tür gerichtet erwidere ich Wenn du dich hinlegst, ja. Wie auf Kommando lag sie, ihr kleiner Kopf und die wuscheligen braunen Haare in die Kissen gedrückt, dann endlich still. Du gehen, Luzie schlafen!

Diese Scheusale! Mareike sass am Tisch, Ihr Gesicht in ihre Hände vergraben, über dem Tagebuch. Wie kann man so etwas einem so kleinem Kind antun! Ich umarme sie. Die Welt war schon grausam bevor die Apokalypse statt fand, aber zu lesen was der Frau und ihrer Tochter widerfahren ist, mag man einfach nicht glauben. Sie wird es bei uns gut haben. Mareike vergräbt ihr Gesicht in meine Schulter. Diese Monster. Ich drücke Sie fest an mich. Ich werde jetzt auch erstmal baden gehen, und Morgen wird die Welt schon wieder anders aussehen. Ich küsse Sie kurz und begebe mich dann ins Bad.

Überall lagen Sachen rum. Mareikes, Luzies und nun auch meine. Was spielt das an so einem Abend noch für eine Rolle, ob man seine Sachen nun in einen Korb oder so einfach liegen lässt. Dreckig ist Dreckig. Während ich nach einem Schwamm fingere kommt Mareike ins Bad. Ihr großer runder Bauch wird vom Bademantel nur kaum verdeckt. Könntest du mir den Rücken waschen? Frage ich Sie. Sie lächelt und ich reiche ihr den Schwamm. Mario hast du schon einmal daran Gedacht wie es eigentlich weiter gehen soll? Ihre Frage überrascht mich. Wir bekommen ein Kind, die Menschheit geht zu Grunde, es gibt kein Recht und kein Gesetz mehr, da draußen ziehen mordenden und plündernde Banden durch das Land, Kinder werden wie Vieh behandelt. Und überall gibt es diese Untoten. Wie sollen wir hier unter diesen Umständen nur ein normales Leben führen? Tränen laufen ihr übers Gesicht. Ich weiß keine Antwort, bisher konnte ich die Gedanken, wie es in Zukunft weiter gehen soll, verdrängen.

Während ich aus der Wanne steige weicht Sie keinen Meter zurück, ihr Bauch berührt denn meinen und ihr Bademantel hängt eigentlich nur noch an ihren Armen. Sie steht Zitternd und mit Tränen unterlaufenen Augen vor mir und erwartet eine Antwort auf ihre Frage, ich küsse Sie, sie lässt ihr verschränkten Arme locker zur Seite hängen und der Bademantel rutscht endgültig von ihr ab. Wir stehen Nackt voreinander und Mareike bricht weinend zusammen, es ist einfach zuviel für sie.