Eine neue Suche beginnen, bedeutet etwas hinter sich zu lassen.

Das Unbekannte wagen und sich dem Strom der Ereignisse hingeben.

CMDR. Wyveres. Sternzeit: 18.06.3305

Die Krait schob sich langsam durch die Atmosphäre, gewann immer mehr an Abstand. Lies das Feld hinter sich, das Haus der Großeltern, das Dorf irgendwo in Deutschland. Um die Erde sah man noch die föderalen Schiffe ihre Bahnen ziehen, es herrschte ein reger Verkehr zwischen der Erde und den Stationen, die im Sol System überall um die Planeten verteilt waren. Niemand beachtete die Krait, die gerade von der Erde kam. Niemand kümmerte sich darum, welches Ziel sie wohl haben würde. Selbst die föderale Sicherheit, scherte sich nicht um die Krait. Und so flog sie unbeirrt aus dem Wirkungsbereich der Massensperre der Erde. Zielsicher steuerte die frisch gebackene Kommandeurin der Krait, einen Punkt im All an und bereitete alles für den ersten Hyperraumsprung vor.
Es würde Wochen dauern bis Sie in der Krait, den von ihr festgelegten Punkt im Herz und Seele Nebel erreicht haben würden. Jule und Kathrine hatten zusammen mit Vertis noch beim Start, einen direkten Kurs von der Erde aus festgelegt. Vertis hatte den beiden zwar davon abgeraten, aber Jule war fest entschlossen sich nicht aufhalten zulassen. Sie war ebenso stur wie ihr Vater, doch hatte Vertis einige berechtigte Einwände gegen ihren Plan, zumal die Krait zum einem, nicht für einen so langen Flug ausgelegt, und zum anderen war sie noch immer als Kampfschiff ausgestattet. Beides, Umstände die dazu führen konnten, dass ihre Reise früher endete, als ihnen lieb sein könnte.
Jule starrte schon seit ein paar Minuten auf die Galaxie Karte. »Und was schlägst du vor, Vertis? Wohin sollen wir dann als Erstes fliegen? « Sie lauschte ungeduldig in den Raum, wartete darauf, dass ihr Vertis einen konkreten Anlaufpunkt gab. Und er erfolgte prompt. »Es ist ein langer Weg zum Herz und Seele Nebel, und es ist noch nicht einmal gewiss, dass eure Eltern wirklich dort sind. Ich bin die Aufzeichnungen meiner Schwester KI Tausende male durchgegangen. Leider fehlen die entscheidenden Momente, ich glaube aber nicht, dass ich so verrückt wäre. Es ist wahrscheinlicher das, wenn das Schiff den Sprung überstanden hat, der Austrittspunkt innerhalb der zulässigen Parameter des Hyperantriebes gelegen haben mag …« Vertis wurde von Jule in ihrer Ausführung unterbrochen, sie hatte sich nicht geirrt, davon war sie fest überzeugt. »Das ist mir bekannt, trotzdem bleibe ich bei meiner Aussage, Sie sind im Herz und Seele Nebel gelandet, sowohl die gemessenen Energiespitzen als auch die Reste der Wake Spur lassen keinen anderen Schluss zu. Mir ist der normale Betrieb des Frame Shift Antriebes bekannt, aber dies war einfach keine normale Situation. Das Schiff wurde mit Energiewaffen beschossen. Und hat es trotz der Unmöglichkeit, einen Sprung durchzuführen, während man in der Massensperre ist, eben diesen durchgeführt! Ich bleibe dabei, ich habe so etwas schon einmal gesehen! « Jule starrte bei dem, was sie von sich gab, unentwegt auf die Galaxie Karte.
Sie hatte in der Tat, schon einmal eine solche Zerstörung miterleben müssen, damals als kleines Kind, kurz bevor sie von ihrem Vater gerettet wurde. Berichten zufolge fand man Wochen später, an einem entlegenen Punkt außerhalb der bewohnten Gebiete, ein völlig zerstörtes Frack eines Schiffes. Nach der ID des Schiffes war es auf einen Harold Jung registriert gewesen. Sie kannte diesen Namen, war er doch einer der Sklavenhändler, unter denen sie als kleines Kind so gelitten hatte.
Und nun schien es, als wollte das Universum sie unbedingt aufhalten, sie unter allen Umständen daran hindern ihr Ziel zu erreichen. »Jule wir sollten zuerst einmal einen Außenposten anfliegen. Das Schiff für die Reise vorbereiten. Außerdem wäre es Ratsam die benötigten Komponenten für den Guardian Frame Shift Booster, zu besorgen. « Jule lauschte Vertis Ausführungen, ohne dabei ihre Augen von der Karte zu nehmen. » Na schön, dann berechne einen Kurs zu einer der Ruinen! « Vertis begann Augenblicklich damit die Route zu planen, die Informationen die von den Newtons Erben gesammelt wurden, waren ihr dabei eine große Hilfe. Wyveres hatte nie ganz den Kontakt mit ihnen aufgegeben, und so hatte Sie noch immer Zugriff auf das Netzwerk der Erben, einige von ihnen hatten wichtige Punkte markiert, unter anderem einen im Synuefe Sektor, dort, konnte man mit etwas Glück, an die Baupläne für den Booster gelangen. Doch vorher würde die Krait auf halber Strecke einen Zwischenstopp einlegen. Die Umrüstung war vorrangig, Fahrzeughangar, Frachtraum, Drohnen für die Reparatur der Hülle und eine Feldwartungseinheit. Außerdem mussten die Verstärkungen wieder entfernt werden. Die Krait musste wieder leichter werden, denn mit einer Sprung Reichweite von unter 15 Lichtjahren war die Strecke, die Jule vorhatte zu absolvieren, nicht machbar. Und so steuerten Sie einen der Außenposten rund um Sol an.
Wenige Stunden später landete die Krait im Obris Sternenhafen Maunder’s Hope, welcher sich im Tilian System befand. Die beiden Schwestern hatten, dank Vertis, die gesamten Credits von ihrem Vater zur Verfügung. Was Jule am meisten Sorgen bereitete war, dass beim Andocken an die Station, die beiden während der gesamten Prozedur, scharf beäugt wurden. Sowohl von der Dock Crew als auch von den Sicherheitskräften. Zum Teil lag es daran das Jule zwar ihre Piloten Lizenz hatte, diese aber ihr tatsächliches Alter bekannt gab. Und es war äußerst ungewöhnlich, dass eine sechszehn Jährige eine Krait Phantom flog. Und dann auch noch so perfekt, denn sie hatte eine Punktgenaue Landung hingelegt.
Maunder’s Hope war eine Industrielle Station, die meisten Bereiche der Station waren der Fertigung und Verarbeitung von allerlei Materialien vorbehalten. Die Dock Crew der Bucht in der die Krait gelandet war, konnte mit den beiden Mädchen die soeben das Schiff verlassen hatten, wenig anfangen. Keiner, der zumeist älteren Herren, konnte sich vorstellen von einem Kind Befehle entgegen zu nehmen. Was sie jedoch nicht davon abhielt, sowohl Jule als auch Kathrine entsprechende Kommentare zu ihrem Aussehen zukommen zu lassen. Im Grunde benahmen sich die Arbeiter wie Jule es erwartetet hatte, die beiden wurden rein auf ihr Äußeres reduziert. Einer der Arbeiter, einer der Jüngeren, angestachelt durch seine Kollegen, ließ sich sogar dazu hinreißen Jule zu Leibe rücken zu wollen. »Hey Süße! Na wie siehst aus, du und ich, heute Abend drüben in der Bar, ich geb dir auch ein Aus! Und dafür Revanchierst du dich dann ganz brav bei mir. Na was hälste davon? « Er kam genau vor ihr zu stehen, faltete beide Arme breit aus und Umarmte Sie. Jule überlegte erst ob sie ihm gleich eine Scheuern sollte, oder ob sie ihm erst Antworten und ihm dann etwas brechen würde. Denn seine Arme schlossen sich in dem Moment um sie und seine beiden Hände landeten auf ihrem Hintern. Sie hatte Sein vom Öl verschmiertes Gesicht genau vor sich und er grinste Sie unentwegt an.
Sie erwiderte sein grinsen, lächelte ihn an und begann dann in einem falschen freundlichen Ton mit ihm zu reden. »Gefällt dir was du da in den Händen hast? « Er nickte kurz. »Dann wird dir das hier bestimmt auch gefallen! « Sie griff mit beiden Händen zu, packte sein Gemächt und drückte so kräftig zu, wie sie konnte. Er schrie auf vor Schmerz, lies sie augenblicklich los, sie ihn aber nicht. Jule Drückte immer weiter, während er sich weiter vor Schmerz krümmte. Dann wand sie sich an alle Personen im Hangar »Sollte einer von euch nochmal, mir oder meiner Schwester, zu nahe kommen! Dann schneide ich demjenigen direkt die Eier ab! Verstanden? « Sie ließ den Jungen los und er sackte in sich zusammen. Da keiner Antworten wollte, wiederholte sie das Verstanden noch einmal laut und deutlich. »Verstanden!? « Ein kurzes Raunen und Nicken ging durch den Hangar. Einige lachten sogar beim Anblick ihres Kameraden, der sich nun halb Kriechend von Jule und Kathrine entfernte. Er nuschelte dabei vor sich hin, etwas, das Jule dazu veranlasste, ihn sich dann doch noch richtig vorzunehmen. Blitzschnell war sie über ihm, ihr Messer in der rechten Hand, die Linke an seinem Kragen, seine Augen weiteten sich als er den Stahl spürte. »Wiederhol das nochmal laut und deutlich für alle, wie hast du mich gerade genannt? « Angstschweiß bildete sich auf seiner Stirn und er fing augenblicklich an zu stammeln. »Ey, das war … nicht so gemeint. Lass mich los du … « Sie drückte ihm die Klinge fester an die Kehle und hob ihn an. »Ich was? « Sein Mut von eben, war völlig verschwunden. Er zitterte und stammelte nur noch vor sich hin. Sie nahm die Klinge von seinem Hals und rammte ihm die Faust samt Griff des Messers in den Bauch. »Das war für das „Dämliche Hure!“ und nun verschwinde du elendes armes Würstchen, bevor ich dir wirklich noch etwas antue! « Er nickte und schlich dann zu seinen Kameraden zurück, die ihn mit lautem Gelächter empfingen.

Währenddessen machten Jule und Kathrine sich daran den Hangar zu verlassen, jedoch wurden sie am Ausgang vom Vorarbeiter aufgehalten. Er baute sich vor den beiden wie ein dicker fetter Stein auf und versperrte ihnen den Weg. »Was du da mit meinem Untergebenen gemacht hast, war nicht besonders Nett von dir! Du solltest dich bei dem Jungen entschuldigen und Überhaupt, seid ihr beide nicht Viel zu Jung umso ein Raumschiff zu fliegen? « Jule beäugte argwöhnisch, den Fett Berg vor ihr. Sie überlegte erst, ob sie ihm dieselbe Behandlung zukommen lassen sollte, wie dem anderen, aber die Vernunft sagte ihr, dass es nur noch mehr Ärger bedeuten würde. Stattdessen setzt sie, leicht genervt und mit einem Harschen Unterton, an. »Ich bin Jule Hunt, Elite Pilotin der Piloten Allianz! Was für ein Schiff ich fliege obliegt rein mir! Ob ich zu Jung oder zu Unerfahren bin, geht Sie Überhaupt nichts an! Sie sollten sich lieber um die Auftragsliste kümmern, die sie von mir bei der Landung erhalten haben, anstatt hier so einen Aufriss zu machen! « Er betrachtete die junge Frau vor sich, wog ihre Worte sorgfältig ab. Nur um dann Resigniert bei Seite zu treten und den beiden Schwestern einen schönen Aufenthalt auf der Station zu wünschen.
Nachdem sie den Hangar hinter sich gelassen hatten, steuerten die beiden direkt die Märkte an, sie hatten eine Ellen lange Liste voller Sachen zu besorgen. Auch hatte Vertis einiges mit auf die Liste gesetzt, wo sie sich unentwegt fragten, wofür die Teile gut sein sollten. Aber Sie hatte ihnen keine Antwort darauf gegeben, sondern machte nur eine vage Andeutung, dass die Komponenten wichtig für sie wären, es sollte der Leistungsverbesserung dienen. Die beiden konnten sich absolut keinen Reim daraus machen. Also beschlossen die beiden, dass es am besten wäre, die Liste aufzuteilen, Jule würde den technischen Kram besorgen, während Kathrine die Sachen besorgen sollte die, die beiden benötigen würden. »Kathrine, pass auf dich auf. Wir treffen uns in vier Stunden wieder im Hangar. Das sollte ausreichen um alles zu besorgen. « Kathrine nickte und grinste Jule an. »Ay, Ay Elite Pilotin! « Jule lachte augenblicklich. »Dank Paps, bin ich Elite Pilotin! Er hat die ganze Zeit nicht nur seine Fortschritt an die Allianz gemeldet, ne er hat das auch für mich gemacht, noch bevor ich Überhaupt das erste Mal selbst das Steuer in der Hand hatte. Ich hab also quasi seine Lizenz. Warum auch immer er das getan hat. Es ist jetzt zu unserem Vorteil. Außerdem, hey mit Sechszehn Elite Pilotin, so schnell macht mir das niemand nach! « Die beiden Umarmten sich Kurz und gingen dann ihrer Wege. Jule verschlug es zu einem der weniger belebten Orte der Station, während Kathrine in den größten Markt der Station Einzug hielt.

Im größten Markt von Maunder’s Hope
Kathrine hatte Mühe sich innerhalb des Marktes zurecht zu finden. So zierliche sie so schon war. Völlig alleine im Markt wurde ihr erneut schmerzlich bewusst, wie sehr sie doch Nadine und Wyveres vermisste. In Medupe City war sie in all der Zeit niemals alleine Unterwegs gewesen. Entweder waren da Freunde oder Nadine, die ihr zur Seite standen. Jetzt wurde das Mädchen, das sie noch immer war, fast von dem regen Treiben, das überall im Markt herrschte, völlig überfordert. Ständig wurde sie, von irgendwelchen, Fracht liefernden, Robotern übersehen, oder wurde einfach bei Seite geschoben, oder gar nicht erst wahrgenommen. Hinzukam das der Markt selbst extrem unübersichtlich gestaltet worden war, so als hätte jemand versucht ein Experiment mit Mäusen durchzuführen, verwinkelte Gänge, hohe Regale, tausende von Artikeln dicht an dicht gepackt. Für die fünfzehn jährige war es als wollte sie gegen einen Sturm ankämpfen. Und wäre dem alles noch nicht genug, schien der Roboter der ihren Wagen schob und wie ein treuloses Tier hinter ihr her rollte, auch noch einen Defekt zu haben. Immer wieder blieb er unvermittelt stehen. Reagierte nicht auf die Kommandos, oder stellte wahllos Sachen wieder Zurück in irgendwelche Regale. Am liebsten hätte sie ihn zu Klump geschlagen.
Nun stand er schon wieder mitten im Gang, rückte und rührte sich keinen Meter und gab außer ein paar unverständlichen Worten, die mehr an Baby Gebrabbel erinnerten, nichts von sich. Ihr reichte es, ihre Nerven waren aufs äußerste Strapaziert, ihre Geduld mit ihm war an ihrem Ende angekommen. Sie schrie, sie schrie so laut sie konnte. »Du verdammtes Stück Schrott! Du Abklatsch eines Mülleimers! BEWEGE DICH VERDAMMT! « Ihr Wutausbruch war kurz aber über mindestens zweihundert Meter weit entfernt noch zu hören. Einige der Personen die mit ihr gerade in dem Gang für Pflege Artikel aller Art und Couleur waren, hielten augenblicklich inne. Ein paar drehten sich sogar zu ihr, und beäugten ihr treiben. Wie sie auf den Roboter einschlug, der selbiges mit einer störrischen Glückseligkeit über sich ergehen ließ. Und prompt, so als hätte sie ihm ein spezifisches Kommando gegeben, damit anfing die gesamte Artikelliste des Marktes vorzulesen. Nicht leise oder in einer angemessenen Weise, nein er sprach schnell, laut und in einer so piepsigen Frequenz, dass es allen umstehenden in den Ohren wehtat. Kathrine versank augenblicklich vor Scharm im Boden, wimmerte die Blechdose vor ihr verzweifelt an. Schlug sie, trat auf sie ein. Doch nichts half, er machte unbeeindruckt weiter.

Das Schauspiel fand erst dann ein Ende, als es endlich einem der herbeigerufenen Markt Angestellten gelang dem Roboter den Stecker zu ziehen. Indem er ihm einfach einen Haufen Drähte aus dem inneren seines Bauches Riss. Stille kehrte wieder ein, und die heroische Tat erntete prompt Beifall. Kathrine war dies alles extrem Unangenehm, da sie nun völlig im Mittelpunkt des Geschehens stand. Auch weil nun der Ersatz Roboter den sie nun bekam, beim Umladen der Artikel, keine Anstalten machte dies Diskret zu tun. Zu ihrem Glück waren die meisten der Umstehenden mittlerweile weitergegangen, nur ein hinzugerufener Techniker, der Markt Angestellte der den Roboter deaktiviert hatte und Kathrine waren noch vor dem Regal für Artikel für den täglichen Bedarf. Wo Kathrine eigentlich ohne großes Aufsehen zu erregen, einige Zahnbürsten, Seife, und Körperpflege Produkte, in den Korb geladen haben wollte. Doch sie konnte nicht, kein Ton kam über ihre Lippen, nur der neue Roboter, murmelte die Artikel vor sich hin, die er von dem defekten Wagen aus in seinen lud. Am liebsten hätte sie ihm das Stimm Modul entfernt. Sie stand mit hoch rotem Kopf da, schaute verlegen in alle Richtungen, während der Roboter gerade bei zwei Dutzend BHs C und B Größe angelangt war. Nur um dann mit seiner wohl modulierten weiblichen Stimme, weiter völlig unbeeindruckt, vor sich hin zu sinnieren, welche Artikel er jetzt einlud. Der Techniker lachte und versuchte die für Kathrine äußerst unangenehme Situation, mit etwas Unterhaltung zu überbrücken. »Wird wohl ein Großeinkauf was? Klingt jedenfalls so, als ob die junge Dame eine ganze Weile unterwegs sein wird. Und das nicht alleine, wo will deine Familie denn Hin? « Sie, starrte den Techniker einfach nur an. Versuchte verzweifelt ein paar Worte zu sagen, stammelte aber nur ein paar Halbsätze vor sich hin. »Herz Nebel, Ja, Ähm wird Lang, weiß nicht, nicht alleine ja. « Er lachte erneut und auch der Angestellte, der sich ihr als Marcus vorstellte, musste etwas Schmunzeln. »Brauchst du Hilfe beim Einkaufen? « Kathrine nickte nur kurz. »Ok, Sie kommen hier klar mit dem Schrotthaufen? « Der Techniker bejahte die Frage und machte sich dann wieder daran die Sperren der Rollen zu lösen um die Maschine aus dem Gang rollen zu können. Während Kathrine noch immer verzweifelt versuchte ihre Nervosität in den Griff zu bekommen, Ihre Hände schwitzten, ihre Stimme war kaum vorhanden. Und sie wurde zunehmend hibbeliger. »Bist du alleine im Markt unterwegs? « Sie nickt erneut. »Na schön, ich helfe dir. Was musst du denn noch alles Besorgen? « Nun war es mit ihr völlig vorbei, sie wusste darauf keine Antwort, das alles hatte sie völlig überfordert, Ihr ihre ganze Kraft geraubt. Also kramt sie kurz in ihrer Jackentasche nach dem Zettel, reichte ihn Wortlos an Marcus und starrte dann wieder völlig verlegen gen Boden. Dieser betrachtete die Handgeschriebene Liste und grinste erneut »Ziemlich Altmodisch, ok dann wollen wir mal, Roboter Liste auf welche Artikel schon vorhanden sind. « Auf dem Display erschienen prompt alle Artikel, Marcus griff zum Stift und strich einen Eintrag nach dem anderen durch. Es dauerte ein paar Minuten, in der Zeit hatte der Techniker den defekten Roboter samt Wagen endlich manövrierfähig bekommen. Und sich mit selbigen, nachdem er sowohl Kathrine als auch Marcus noch einen schönen Tag gewünscht hatte, von dannen gemacht. Marcus stand nun alleine mit Kathrine in dem wenig belebten Gang und murmelte laut vor sich hin. »Gut, viel ist es ja nicht mehr, aber weit auseinander. Gut also wir machen jetzt folgendes, bevor dir dieser Roboter auch den Dienst verweigert, helfe ich dir beim Rest, Einverstanden? « Kathrine lächelte den mindestens zwei Köpfe größeren Mann vor ihr verlegen an, nickte wieder wortlos mit dem Kopf und trat dann verlegen auf der Stelle. »Keine Sorge, muss dir nicht peinlich sein, Versteh schon, einige der Sachen sind für sich genommen, nicht gerade etwas das man einem Kind zutrauen würde, dass es sie alleine kauft. « Ihr knall rotes Gesicht wurde nun Puder rot. Sie vermutete, dass er auf die vier Karton Tampons anspielte, die noch immer auf der Liste standen. Und eben diese standen fünf Meter von den beiden entfernt im Regal. »Stell dich einfach auf den Wagen, das Erspart dir das Laufen. « Marcus deutete mit der rechten Hand auf die Trittflächen an den Seiten. Kathrine zögerte erst, nahm dann aber doch ihren ganzen restlichen Mut zusammen und stieg auf den Wagen. Dieser setzte sich dann auch so gleich in Bewegung und folgte Marcus durch den Gang.
Während die beiden die Gänge entlang gingen, der Roboter immer wieder Waren in den Korb legte, und Kathrine nichts weiter tun musste als sich am Wagen festzuhalten. Konnte sie etwas von ihrer Fassung wieder gewinnen. »Ich heiße Kathrine. Und danke, dass du mir Hilfst. « Marcus lächelte sie an. »Hallo Kathrine, scheint dir besser zu gehen nehme ich an? Und nicht der Rede wert. Es gehört zu meinem Job, Kunden in Not zu helfen. « Sie wusste nicht so Recht was sie ihm darauf Antworten sollte, also Schwieg sie. Es schien ihn nicht sonderlich zu beeindrucken denn er redete prompt weiter. »Bist das erste Mal alleine Unterwegs, nehme ich an. Scheinst noch recht jung zu sein um alleine, soviel einzukaufen. Ich nehme auch stark an, dass du nicht von der Station bist. Deine Familie macht hier wohl nur einen Zwischenstopp und du hast wohl das bittere Los gezogen Vorräte zu besorgen was? « Sie wusste nicht so recht ob sie ihn einfach anlügen und ja sagen sollte oder ob sie ihm einfach sagen sollte, dass sie nur mit ihrer Schwester unterwegs war. Unterwegs um ihre verschollenen Eltern zu suchen. Er erschien ihr als wäre er ein recht aufrichtiger Mensch. Noch bevor sie ihre Gedanken völlig ausformuliert hatte, plapperte ihr Mund auch schon los. »Ich bin Vierhundert und fünf Jahre alt! also gar nicht, überhaupt nicht Jung! Wäre der Roboter nicht Defekt gewesen hätte ich ganz ohne Hilfe das alles besorgen können. « Sie stoppte und schluckte schwer, als ihr aufging was sie da gerade als erstes gesagt hatte. Etwas angsterfüllt wartete sie auf Marcus Reaktion, aber der riss nur kurz die Augen auf, lachte etwas vor sich hin. Und schüttelte dann seinen Kopf. »Vierhundert und fünf und wird Puder rot wenn man das Wort Tampon erwähnt. « Sie fing lauthals an zu lachen und Tränen schossen ihr in die Augen. Sie wurde wirklich bei dem Gedanken daran dieses Zeug für sich und Jule zu kaufen, Puder rot im Gesicht. Mit Nadine zusammen solche Sachen einzukaufen war weit weniger Peinlich für sie. Aber jetzt musste sie diese Dinge alleine besorgen. Und die Scharm deswegen, war bei ihr noch sehr ausgeprägt. Aber sie taute Marcus gegenüber trotzdem etwas auf und so führten die beiden, während der Roboter störrisch den Anweisungen von Marcus folgte, noch ein interessantes Gespräch über seine Arbeit und den Spaß denn er dabei hatte.
Er begleitete sie noch bis zum Ausgang, wo die Waren vom Roboter dann in einen Fracht Container umgeladen wurden. Welcher dann umgehend zur Hangar Bucht der Krait transportiert wurde. »Viel Glück auf deiner Reise, alte Dame Kathrine. Und beehre unseren Markt mal wieder. « Mit diesen Worten verabschiedete er sich von ihr, reichte ihr noch die Hand und trottete dann zurück in den Markt. Kathrine stand noch ein paar Minuten vor der Tür und wusste nicht so recht ob sie nicht doch noch irgendeinen Grund finden könnte nochmal in den Markt zu gehen. Aber ihr war eigentlich schon klar, dass sie mit ihren eigentlich fünfzehn Jahren, keine solche Gedanken nachhängen sollte, trotzdem hatte er ihr gefallen. Dieser große Mann, wie ihr in dem Moment klar wurde. Sie wusste nicht einmal wie alt er eigentlich war. Also schüttelte sie diese Gedanken bei Seite, grinste zufrieden vor sich hin und trabte dann ganz gemütlich und mit einem Lächeln im Gesicht zurück zur Krait. Wo, hoffentlich Jule schon warten würde.

Der Technik Narr und die Pilotin.
Zur selben Zeit in einem anderen Teil der Station, Jule folgte einer recht seltsamen Karte, immer wieder verzweigten sich die Gänge vor ihr. Und es schien als würde sie eigentlich im Kreis laufen. Doch nach einer Stunde umherirren, stand sie vor dem Laden denn sie gesucht hatte. Das Schild am Eingang war alt, älter als die Station, so schien es. Ein etwas schäbiger Laden, unscheinbar zwischen Gebäuden die als Lagerhallen genutzt wurden. Trotz der Abgelegenheit des Ortes, herrschte um sie herum reges Treiben. Immer wieder fuhren Laster aus den Umliegenden Hallen, kamen Transporter um Waren zu liefern. Dieser Laden zwischen all den Hallen wirkte Fremd, so als gehörte er dort eigentlich nicht hin, und trotzdem war der Laden vor ihr genau am richtigen Ort, für die Waren die er anbot. Technik aller Art stand auf dem Schild. Inhaber war ein gewisser Henry. Doch niemand schien den Laden zu betreten oder ihn zu verlassen. Er erschien Ihr als würde niemand den Laden wirklich wahrnehmen. Die Menschen um sie herum gingen einfach an ihm vorbei. Jule überlegte, ob sie hier wirklich richtig wäre, oder ob die Karte der sie nun schon fast eine Stunde lange gefolgt war, sie nicht doch angelogen hatte. Jetzt war es soweit, sie ging langsam auf die Tür zu, griff nach dem Pad an der Seite und drückte ihren Daumen auf die Platte. Doch die Tür vor ihr blieb zu, stattdessen hörte sie nach wenigen Sekunden eine Recht genervte Stimme die von der Platte aus an ihre Ohren drang. »Was ist? Ich bin beschäftigt, die Öffnungszeiten sind doch klar und deutlich an dem Schild abzulesen! Komm morgen wieder! « Dann schwieg der Lautsprecher wieder. Noch bevor sie ihr Anliegen vortragen konnte, knackte es und die Leitung schwieg endgültig. Sie Klingelte erneut. Und wieder erwachte die Anlage zu ihrer rechten zum Leben. »Wir haben geschlossen, verdammt noch mal! Kannst du nicht lesen kleine! « Jule starrte direkt auf die Platte, zeigte mit der linken Hand zur Tür. »Da steht das ihr geöffnet habt! Also lass mich rein! « Die Anlage schwieg eine Weile. »Dann ist das Schild halt falsch, wir haben geschlossen! Basta, und nun troll dich kleine! « Jule wurde leicht ungehalten. »Ich brauche die Komponenten aber Heute! Also mach die verdammte Tür auf oder ich trete sie ein! « Wieder kam nur schweigen aus dem Lautsprecher, so als würde die Person auf der anderen Seite abwägen ob sie ihrer Drohung Taten folgen lassen würde. Doch es geschah nichts, stattdessen hörte Jule von der Straße ein paar Arbeiter miteinander reden, sie lachten und sie konnte hören, wie sie darüber scherzten, ob es ihr den gelänge den Laden zu betreten. Einige Wetteten sogar darauf, dass sie da noch ein paar Stunden stehen würde. Durch das Gemurmel drang erneut die Stimme aus der Anlage. »Versuchs doch, die Tür hält ne Menge aus. Und nun verschwinde endlich, ich habe zu tun, komm morgen … « Im Hintergrund konnte man eine zweite Stimme hören, sie war weiblich, klang Jünger als er. Was Henry dazu veranlasste das was er Jule noch sagen wollte zu vergessen. » Was, nein du wirst … hey … Nein, Ich hab doch … Warum hörst du nie … « Dann ging die Tür vor Jule auf, ein Mädchen mit Ross braunen Haaren, blauer Latzhose und einem ärmellosem grünen Hemd das Öl verschmiert und Löchriger nicht sein Konnte stand vor ihr. Sie war fast einen Kopf kleiner als Jule, hatte überall Öl und Dreck im Gesicht, war von allerhand Technischen Geräten umgeben. Und grinste sie fröhlich an. »Willkommen in Henrys Laden für alles was des Schraubers Herz begehrt. Ich bin Maddy. Wie kann ich dir helfen? « Jule betrachtete das Mädchen, oder besser gesagt die junge Frau vor sich, fasziniert von Maddys Warmherzigen Empfand und überrascht davon, so plötzlich angesprochen zu werden. Gelang es Jule nicht auf Anhieb, ihr Anliegen auf vernünftige Art und Weise darzubringen. Stattdessen stotterte sie Maddy leicht unbeholfen mit einigen Wortfetzen voll. »Brauche Komponenten, ihr seid die einzigen, einkaufen. « Maddy schaute Jule genau in die Augen, kam ihrem Gesicht immer näher so das Jule, zwei drei Schritte zurückwich, und so die drei Stufen die Treppe runter ging. so das sich beide nun auf Augenhöhe begegneten. »Du weiß aber schon was wir hier verkaufen oder? « Maddys Gesicht war nur noch fünf Zentimeter von Jules entfernt. Maddys Haare vielen vorne über so dass sie ihre Goldgelben Augen überschatteten. »Nicht wirklich, unser Schiffscomputer benötigt ein paar dieser Teile hier. « Jule hielt ihr den Zettel hin. Maddys Augen huschten über die Buchstaben, dann ruckte sie schlagartig hoch drehte den Kopf einmal in beide Richtungen, schaute die Gasse rauf und runter, Griff nach Jules linkem Arm und zog sie hinter sich her, hinein in den Laden.
Hinter Jule schloss sich die Tür augenblicklich und sie konnte genau hören wie sie sich verriegelte. Jule wurde von Maddy quer durch den halbdunklen Laden gezogen, während diese Lauthals durch eben selbigen Brüllte. »Paps! Wir haben Kundschaft, komm aus deinem Kabuff! Schau dir die Liste hier mal an! « Am hinteren Ende des Ladens ging ein Vorhang auf und eine Stimme dröhnte zurück. »Interessiert mich nicht! Wir haben geschlossen! Also schaff das Gör wieder raus und Hilf mir hier lieber! Der Servo an dieser Drohne repariert sich nicht von selbst! « Maddy schüttelte ihren Kopf. Sie ließ Jule los nahm ihr den Zettel ab und stürmte mit selbigen hinter den Vorhang. Jule stand alleine im Laden, um sie herum lag ein Haufen Technischer Geräte, ein paar Uralte Drohnen Hingen an einer der Wände des Ladens, und ansonsten war er vollgestellt mit allerlei teilen von Robotern, Bauteilen und anderem Kram. Während sie sich zaghaft durch den Regalwald schlich konnte sie das Gespräch das Maddy mit ihrem Vater führte, mehr als deutlich hören. Es erinnerte sie an all die Male wo sie und Wyveres sich zofften. Nach wenigen Minuten kam Maddy mit ihm im Schlepptau wieder in den Laden zurück. »Sag mal, wie heißt du eigentlich? Und wie alt bist du? Und wer hat dich geschickt? « Henrys Fragen waren von einem misstrauischen Unterton durchsetzt. »Jule, sechszehn, niemand. Und was ist das hier eigentlich für ein Laden? « Henry stutzte Kurz, betrachtete noch einmal den Zettel in seiner Hand. »Du hast unmöglich selbst, diese Liste hier zusammengestellt! Ich erkenne Lügner! Und du lügst! Also sprich kleine sonst werfe ich dich achtkantig aus dem Laden, verstanden! « Jule beäugte den alten Kauz, vor ihr. Er war kleiner als seine Tochter, Sein Gesicht wurde von einem leicht grau werdenden Bart eingefasst und seine Glatze zierte eine merkwürdig anmutende Brille, er trug wie seine Tochter auch eine blaue Latzhose. Hatte allerlei Geräte im Gürtel hängen. Er wirkte fast wie einer der Zwerge aus den alten Sagen der Erde. »Ich sagte doch schon, ich brauche die Teile für meinen Schiffscomputer. « Er runzelte seine Stirn. »Du brauchst also ein Haufen Servos, Hunderte Speichereinheiten, eine Quantentunnel Platine, Unmengen an Lichtleiter Drähten, Sensoren, und, und, und. Für deinen Schiffscomputer. So, so. Verkauf mich nicht für dumm! « Jule wurde die Situation unangenehm, sie ging im Kopf nochmal durch was er ihr gerade gesagt hatte. Wog die Möglichkeiten, wofür Vertis die Komponenten brauchen könnte, ab. Kramte in ihrem Gedächtnis nach allerhand Schaltplänen. Kam aber nicht drauf, wofür genau Vertis das alles benutzen wollen würde. »Du musst dir nicht extra noch eine Lüge zurecht legen, kleine. Ich kann dir harr genau sagen, wofür man all das Zeug braucht! Also Frage ich dich nochmal, wer hat dich hier her geschickt? Und überlege dir deine Antwort gut, denn ansonsten rufe ich auf der Stelle die Systemsicherheit! « Jule schluckte, sie saß in diesem Laden fest, das wusste sie. Und die beiden sahen nicht nach leichten Gegnern aus. Sie hätte keine Chance zu entkommen. »Na schön, die Wahrheit ist, ich weiß wirklich nicht wozu diese Teile dienen. Mein Schiffscomputer hat die Liste zusammengestellt. Keine Ahnung wofür sie die Teile braucht. Ich soll das nur besorgen, Sie hat mir auch die Karte zu eurem Laden gegeben. So zufrieden? « Maddy lachte kurz auf hinter ihrem Vater. »Ha, ich wusste es! Ich hab gewonnen! Her mit den Fünf Credits! « Henry schüttelte den Kopf. »Na gut, ich glaube dir das mal, Maddy setzt Tee auf! Los! Und du junge Dame, du folgst mir! « er drehte sich und stapfte zurück hinter den Vorhang, während Maddy durch die daneben liegende Tür verschwand. Jule folgte ihm wie befohlen. Ihr war bei der ganzen Sache überhaupt nicht Wohl. Sie glitt durch den Vorhang, dahinter kam eine geräumige Werkstadt mit allerhand Werkzeug und Technischem Kram zum Vorschein. Im vorderen Teil stand eine alte ausrangierte Sidewinder, Halb ausgeschlachtet, Hunderte von Schuss löchern in der Hülle. in einer der Ecken standen eine Alte heruntergekommene Couch zwei Sessel und ein Tisch, auf dem ein Haufen Kleinkram lag. Henry steuerte den linken der beiden Sessel an und ließ sich in ihn fallen. Er betrachtete den Zettel, studierte jedes Wort. Dann Faltete er ihn sauber zusammen und verstaute ihn in seiner Brusttasche. »Maddy! Du solltest hier doch aufräumen! Tochter, und wo bleibt der Tee! Und du, du hörst mir jetzt genau zu. Das was ich dir jetzt Sage, sage ich nicht noch einmal. « Aus der Ferne wurden seine Worte von seiner Tochter übertönt. »Ich hatte erst gestern aufgeräumt! Ich kann nichts dafür dass du so Unordentlich bist! « noch während Maddy die letzten Worte rief, kam sie mit einem Tablett bewaffnet auf dem drei Tassen und eine Kanne standen, durch den Vorhang und setzte sich mit selben zu den beiden. Sie schob die Sachen auf dem Tisch achtlos bei Seite und stellte das Tablett ab. Henry goss sich augenblicklich eine Tasse ein. Stellte die Kanne wieder Zurück und nickte Maddy zu. Diese schüttelte nur den Kopf, nahm die Kanne und füllte die anderen beiden Tassen, reichte Jule ein und nahm sich dann die andere und machte es sich auf der Couch gemütlich. Henry nippte an der Tasse und begann dann erneut zu reden. »Also, vergiss diese Liste hier, trink den Tee, Kauf von mir aus ein oder zwei Drohnen und dann geh. « Jule starrte ihn ungläubig an. Die Liste vergessen, gehen, ohne die Sachen. das kam für sie nicht in Frage. Wenn die Komponenten für Vertis so wichtig waren, dann würde sie sie auch bekommen. Notfalls würde sie doch zu Gewalt greifen. Doch Maddy kam ihr der Antwort vor. »Paps, also wirklich, ich finde das Interessant, sie ist Sechzehn, ich würde schon gern wissen, warum sie diese Sachen kaufen möchte. Und vor allem sag mal Jule, warum bist du alleine Hier? Es ist recht ungewöhnlich, jemand so junges hier in unserem kleinen Laden begrüßen zu dürfen. « Jule nippte an der Tasse, der Tee war nicht zu Heiß, nicht bitter oder gar grauenhaft scheußlich, im Gegenteil, er schmeckte nach Vanille, Jasmin und Holunder. War Süß und schmeichelte ihren Gaumen. »Gegenfrage, warum verkauft ihr mir nicht einfach die Komponenten? « Henry lachte. »Weil man damit Unheil anrichten kann! Ganz einfach, damit baut man eine KI! Und die sind verboten! « Jule dämmerte es langsam. KI das Wort war ihr nur zu gut bekannt. Vertis war eben diese. Sie überlegte Kurz, sollte sie es sagen oder lieber schweigen. Aber ihr Instinkt riet ihr wachsam zu bleiben. »Ich bin Pilotin, ich brauche diese Komponenten für mein Schiff. « Maddy schoss augenblicklich von der Couch hoch. »Du Pilotin? Dann bin ich die Herrscherin dieser Station! Du bist sechzehn! Jünger als ich, wie kannst du Pilotin sein? « Jule grinste sie mit einem bösen Funkeln in den Augen an. kramte kurz in ihrer Jacke und zog ihre Piloten ID aus selbiger hervor. »Da schau selbst, wenn du mir nicht glaubst. « Maddy riss ihr förmlich die Karte aus der Hand, griff nach einem Scanner der neben der Couch lag und Zog die Karte durch. Auf dem Display, kamen langsam Buchstaben, Zahlen und ein Bild zum Vorschein. Maddy betrachtete die Zeilen. »Jule Hunt, Sechzehn, Rang Erkundung: Elite, Rang Handel: Entrepreneur, Rang Kampf: Kompetent, Imperiale Navy: Baronin, Föderation Navy: Konteradmiralin. Derzeitiges Schiff: Krait Phantom. Besatzung Zwei Personen. Dir fehlt ein Ingenieur! Ein Maschinen Schrauber! « Maddy gab ihr die Karte zurück. » Siehst du Paps! Mit Sechzehn, und ich versumpfe hier in deiner Werkstadt! Mit Neunzehn, diese junge Frau hier bereist in ihrem eigenen Schiff das Universum. Und was mache ich, ich schraube Drohnen zusammen! Zerlege ausrangierte Schiffe, Klettere durch Wrackteile in der Station, auf der Suche nach brauchbaren! « Henry räusperte sich. »Musst du ausgerechnet jetzt damit anfangen. Ich hatte dir doch klar und deutlich gesagt, das Universum ist nichts für dich Mädchen! Und dabei bleibe ich! « Maddy schnaubte. »Wir klären das später Tochter, nun zu dir, Miss Elite Pilotin. Du sagst mir jetzt harr genau, wofür genau du diese KI Komponenten brauchst, oder unser Gespräch ist beendet und ich verfrachte deinen Hintern vor die Ladentür! « Er lehnte sich in seinem Sessel auf, stellte die Tasse bei Seite und legte beide Hände auf seine Knie. So musterte er Jules Bewegungen. »Gut, ich wiederhole, ich brauche diese Komponenten für mein Schiff. Es hat diese Liste selbst zusammengestellt! Verkauft ihr mir nun die Sachen oder nicht. « Henry schüttelte sich. Kniff beide Augen zusammen und stand dann auf. »Nein, und nun geh, bevor ich dich der Sicherheit übergebe! « Mit diesen Worten ging er rüber zur Sidewinder, Griff sich seine Schweißer Maske, das danebenliegende Schweißgerät und machte sich daran, seine Arbeit fortzusetzen. »Maddy, bring sie zur Tür! Ich kann Kinder hier in der Werkstadt nicht gebrauchen! Sofort wenn ich bitten darf und dann kommst du und machst die Drohnen fertig! Und keine weiteren Widerworte! « Die Maske schnellte vor sein Gesicht und in der ganzen Werkstadt war das Geräusch des Schweißgerätes zu hören. Maddy hingegen lächelte Jule an und bedeutete ihr mit beiden Zeigefingern in den Ohren, dass sie ihr folgen sollte. Erst wollte Jule nicht, sie wollte lieber mit dem alten Mann darum streiten. Zu ihm Rüber gehen und ihn Ohrfeigen, oder schlimmeres. Doch Maddy schüttelte den Kopf. »Bringt Nichts, er is ein Sturkopf, Komm schon! Hier ist es zu Laut, folg mir! « Jule hob sich aus ihrem Sessel und folge Maddy wortlos, sie ließen Henry zurück, der unbeeindruckt weiter an der Sidewinder arbeitete. Im Laden angekommen wurden die Geräusche erträglicher, und so wand sich Maddy, die Jule weiterhin durch den Laden Richtung Ausgang dirigierte, an sie. »Mir ist klar wofür du die Sachen brauchst, wenn ich dir die Teile besorge, bekomme ich aber etwas mehr als nur ein paar tausend Credits dafür von dir, einverstanden? « Jule betrachtete sie leicht irritiert. »Einverstanden, was willst du dafür? « Maddy lächelte. »Das wirst du schon sehen, wo liegt dein Schiff? « »Hangar Vierunddreißig. « Maddy reichte ihr die rechte Hand, Jule zögerte aber griff dann doch zu. »Abgemacht, gut wir sehen uns in, sagen wir zwei Stunden, bei deinem Schiff! Und nun geh sonst wird der da drin noch Misstrauisch! « Jule verstand nun gar nichts mehr, was hatte die junge Frau die vor ihr stand nur vor. Sie konnte sich keinen reim daraus machen. Aber wenn sie die Komponenten erhielt war ihr eigentlich alles recht. Und so stand sie wenige Sekunden später mit Maddy vor der Ladentür. Diese grinste noch immer über beide Ohren und hüpfte abwechselnd von einem Bein auf das andere. »Wo willst du mit deinem Schiff eigentlich hin? « Jule brauchte einen Moment, Antwortete ihr aber dann doch, wahrheitsgemäß. »In den Synuefe Sektor, Guardian Ruinen erforschen. « Maddys grinsen wurde schlagartig um mindestens einen Meter breiter. »Wir sehen uns an deinem Schiff, in zwei Stunden! Bis dahin, bleib am Leben, junge Elite Pilotin Jule Hunt! « damit schloss sie die Tür hinter sich und ließ Jule alleine Zurück. Diese war noch immer von der ganze Situation völlig aufgelöst. Sie hatte in keinster weise damit gerechnet, auf solche Menschen zu treffen, in ihrem Kopf hatte sich das ganze etwas anders abgespielt, Ursprünglich war sie davon ausgegangen das es eine einfach Sache wird. Liste vorlegen, Sachen werden zusammengestellt, sie bezahlt und geht. Doch die ganze letzte halbe Stunde, war mehr wie eine Irrfahrt als wie eine genau definierte Strecke von A nach B.
Jetzt musste sie also ohne die Sachen zurück zum Schiff, ihre Gedanken waren bei Kathrine, ob sie wohl auch auf solche Probleme gestoßen sein mag, bei ihrem Einkauf. Die Uhr an ihrem Handgelenk sagte ihr das sie noch eine knappe Stunde hatte bevor die vereinbarte Zeit ran war. Sie fragte sich ob Kathrine wohl schon am Schiff wäre und auf sie warten würde, ob die Dock Crew mit den Umrüstungen schon fertig war. wie es wohl dem Jungen ging, dem sie die Eier zerdrückte hatte, ob er sich irgendwie gebührend dafür revanchieren würde und irgendwas mit ihrem Schiff anstellte. All diese Gedanken gingen ihr durch den Kopf auf dem Weg zurück zum Hangar. Sie hielt unterwegs nur einmal, an einem kleinen Stand an. Kaufte sich dort einen Tee und ein paar Streifen Dörrfleisch. Und dachte dabei immer wieder an die Worte von Maddy und ihrem Vater. Etwas mehr als Credits, dieser Gedanke lies sie nicht los. Was um alles in der Welt war Maddy mehr wert als Credits. Sie konnte sich das nicht vorstellen, nicht vorstellen was eine neunzehnjährige Wrackschrauberin unbedingt noch von ihr haben wollte. Sie musste an die Goldgelben Augen von Maddy denken, wie sie aufleuchteten als sie sagte das sie zu Guardian Ruinen wollte. Dann kam es ihr, so plötzlich, so als wäre es schon die ganze Zeit da gewesen vor ihrer Nase. Es war so offensichtlich, wenn das stimmte was ihr in dem Moment durch den Kopf ging als sie die Hangar bereiche Betrat, dann würden sie nicht zu zweit los fliegen, sondern zu dritt. Kathrine, Maddy und Sie. Maddy die junge Frau mit den goldenen Augen. Jule schüttelte den aufkommenden Gedanken an Maddy bei Seite. es war Abwegig und Dumm von ihr. Es gab wirklich wichtigeres zu tun. Sie bog um die letzte Kurve, da war er Hangar 34.

Hangar 34
Die Tür schob sich vor ihr langsam nach oben, sie konnte dahinter die Krait erblicken und die Dock Crew die noch immer allerhand Arbeiten erledigten. Kathrine sass auf einem größeren Container und beobachtete wie die Arbeiter, Teile von der Krait weg und Maschinen in die Krait luden. Sie wirkte zufrieden mit sich. Und grinste beim Anblick der Krait wie ein Kind das ein Weihnachtsgeschenk vor sich hatte. Jule war von dem Anblick, den die Krait ihr bot, völlig überrascht. Sie war nicht mehr grau, weiß. Sondern strahlte in einem feuerrot, orange und gelb. Ihre Form hatte sich auch leicht verändert. Es war nicht mehr die Krait ihres Vaters. Ein Arbeiter brachte gerade wieder den Schriftzug des Schiffes an. Thanatan, so hatte Wyveres die Krait getauft. Jule ging schnur stracks auf Kathrine zu. Diese wiederum Sprang augenblicklich vom Container und Winkte ihr zu, als sie Sie erblickte. »Sieht sie nicht toll aus? Hab ich selbst ausgesucht. Mir gefallen die Farben, und erst die Veränderungen. « Jule schüttelte nur ihren Kopf. »Was um alles in der Welt? Warum ausgerechnet diese Farben? « Kathrine stutze. »Gefällt es dir nicht? Also mir schon und ich glaube kaum das die sich freuen würden wenn sie die Krait jetzt nochmal Lackieren müssten. « Jule kam vor ihr zum stehen, legte ihr den linken Arm um die Schulter. »Unauffällig ist sie jedenfalls nicht mehr, mit dem Schiff sieht man uns auf Millionen Kilometer Entfernung. « Kathrine schaute sie mit weit aufgerissenen Augen an. »Stimmt, daran hab ich gar nicht gedacht. Was nun? « Jule lachte. »Wir lassen sie so. Für eine neue Lackierung ist keine Zeit. Hast du alles bekommen? « Kathrine nickte und deutete dann in Richtung des Containers. »Und du? Ich sehe keinen der Fracht liefert oder so. « »Schwierig, bin abgeblitzt, dafür hatte ich eine recht merkwürdige Begegnung mit einem ziemlich verschrobenen alten Kauz und seiner hibbeligen Tochter, die ich wohl so schnell nicht vergessen werde. «
Sie lachte bei dem was sie sagte. Und fragte sich gleichzeitig ob Maddy wohl Wort halten würde. Zwei Stunden hatte sie gesagt, Jule hatte fast eine Stunde zum Hangar zurück gebraucht. Also sollte sie innerhalb der nächsten Stunde eintreffen. »Komm wir gehen ins Schiff, hier draußen ist es mir zu ungemütlich. « Kathrine nickte erneut. »Da drin sind aber noch allerhand Menschen die Irgendwas am Schiff machen, glaubst du nicht das wir da nur stören würden? « Jule überlegte Kurz. »Was schlägst du dann vor? « Kathrine zeigte ihr einen Plan der Hangar Buchten. »Zwei Kreuzungen weiter ist eine kleine Kantine, lass uns da warten und außerdem können wir da dann noch was Essen. «
An der Kantine angekommen bestellten die beiden sich jeweils ein Eis und Pommes, Vanilleeis, angeblich nach einer Rezeptur von der Erde, aus dem alten Italien. Sie hatten mühe die Masse überhaupt als Eis zu identifizieren, weder war sie kalt noch kremig, es glich mehr einer Geleeartigen Substanz. Aber es schmeckte zusammen mit den Frittierten Kartoffel Streifen doch recht gut. Während sie sich ihrem Essen widmeten, wurde es um sie herum zunehmend lauter. Einige der Dock Arbeiter hatten ebenfalls die Kantine angesteuert und waren dabei nicht gerade leise gewesen. Die beiden konnten jedes Wort, ohne große Probleme mithören. »Wenn ich es doch sage, dieses Schiff ist Merkwürdig! Fast so als währe es Lebendig! « die anderen Stimmten dem Redner zu, nur einer hatte gegen seine Behauptung einige einwende. »Du bildest dir das nur ein, das ist ne Krait wie jede andere auch, nur weil dir das Schiff „Etwas zugeflüstert“ hat, heißt das noch lange nicht das es lebendig ist! « Die beiden wurden hellhörig bei dem was der Zweifler von sich gab. Hatte Vertis sich in den Umbau eingemischt? Sie hofften das sie es nicht getan hatte. »Ich sage dir, das Schiff hat mir direkt Befehle gegeben! Ich bilde mir doch sowas nicht ein! Und wenn ich sage, das mit dem Schiff was nicht stimmt dann kannst du mir das ruhig glauben! Das Teil wurde sogar richtig ausfallend, als ich versucht hab den Computer Kern zu Analysieren! « Der andere Schüttelte mit dem Kopf. »Du hattest da auch nichts zu suchen! Glaub mir, die AI hat dich verarscht! « Jule wurde Nervös, hatte der Typ wirklich versucht den Kern zu leibe zurücken. Sie stand auf, denn sie wollte Antworten, ging die drei Meter zu den Männern und setzte sich zu ihnen. Während Kathrine am Tisch sitzen blieb und nur ihren Stuhl etwas drehte, um die Szenerie besser verfolgen zu können. Jule Ergriff ohne zu warten das Wort. »Der Kern, war laut Anweisungsliste Tabu. Eigentlich war alles was mit den Internen Systemen zu tun hat, Tabu! Also was habt ihr, da zu suchen gehabt? « Der Mann schaute sie erst erbost und dann nervös an. Griff sich mit der Rechten an den Hals und fuhr sich dann mit selbiger durch die Haare. »Ich, ähm, ich wollte … also, ähm es … was willst du Mädchen eigentlich von mir … das geht dich ja wohl überhaupt nichts an! Geh lieber zu deinen Eltern zurück! « Jules Stimmung schlug schlagartig um, von leicht gereizt zu „kurz davor zu explodieren“. »Erstens, die Krait in Bucht Vierunddreißig ist meine. Zweitens, laut Anweisungen, ist der Computer Kern und alle mit ihm verbundenen System in Ruhe zu lassen gewesen. Drittens, kannst du froh sein das die AI dich am Leben gelassen hat! Sie war und ist nämlich darauf eingestellt, all denen die Unbefugt in sensible Bereiche des Schiffes eindringen, unschädlich zu machen, mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln. Das beinhaltet auch, töten. Also hoffe ich für euch das von euer Crew niemand so Dumm war oder ist! « Den Arbeitern verging ihr Lachen, bei den letzten Worten von ihr. Einer sprang sogar auf, und rief seinen Kollegen noch was zu, bevor er die Kantine verließ. Etwas von wegen, mit dem Schweißbrenner würde man die Tür schon aufbekommen. Was die anderen dazu veranlasste es ihm gleich zu tun. Jule hatte eine Böse Vorahnung, etwas wie, den Auftrag an einen der jüngeren zu erteilen, ein Auftrag wie, die Tür zum Kern entriegeln, egal wie.
Die beiden zahlten und liefen ebenfalls zurück zum Hangar. Wo einige Sanitäter gerade einen Jungen aus der Krait trugen. Jule hatte berechtigte Angst das er schwer verletzt oder das ihm gar schlimmeres passiert wäre, doch bei genauerer Betrachtung, hatte er lediglich Verletzungen an den Händen. Aus seinem Gejammer konnte man heraus hören, dass wohl die Schott Tür sich vor ihm ein Stück weit geöffnet hatte und er dadurch mit beiden Händen in eben selbe, eingeklemmt wurde.
Jule atmete auf und auch Kathrine viel ein Stein vom Herzen. Der Vorarbeiter war weniger Glücklich darüber das einer seiner Jungs verletzt wurde. Es scherte Jule aber kein Stück. Sie hatte ihm nur eine Sache zu sagen. Nachdem er sich fast fünf Minuten vor ihr aufgeregt hatte. »Da steht es, klar und deutlich, auf ihrer Auftragsliste, „Bereiche die sich trotz Kommando, nicht entriegeln, sind als Tabu zu betrachten! Zuwiderhandlung kann schwere Folgen für Leib und Leben haben.“ Es ist eigentlich unmissverständlich, also kümmert es mich nicht, was Sie für eine Meinung haben. Viel eher interessiert mich, sind sie endlich mit der Krait fertig? « er nickte und schlich dann, sichtlich geknickt, zurück in sein Büro. Während die restliche Crew ihre Arbeitsgeräte zusammenpackte und sich noch immer darüber unterhielt, das die Krait wohl verflucht sei.
Nach einer Weile wurde es ruhig im Hangar und nur noch Jule und Kathrine befanden sich in ihm. Jetzt fehlte eigentlich nur noch eine Person, Maddy. Diese Ominöse Frau die Jule gebeten hatte auf sie zu warten. Und das taten die beiden, sie warteten. Jule sass an der Laderampe und betrachtete die Eingangstür zum Hangar. Während Kathrine auf eben selbiger Laderampe gelangweilt im Kreis lief. »Glaubst du diese Maddy taucht noch auf? « Kathrine beugte sich über Jules Gesicht. »Fünf Minuten hat sie noch, dann ist die von ihr gesetzte Frist um. Sie sollte sich also beeilen, sonst sind wir weg. Auch ohne die Teile für Vertis. Wir waren eh lang genug hier. « Gerade als Kathrine den Kopf wieder anhob ging die Hangar Tür auf, begleitet von einem Poltern und Krachen. Nur übertönt vom Fluchen einer weiblichen Stimme. »Das scheint sie wohl zu sein, sollen wir nachsehen? Vielleicht hat sie ja Probleme? « Kathrine sprang von der Laderampe und machte sich daran Richtung Tür zu gehen. Wurde aber von Jule zurückgehalten. »Warte, lass sie erst in den Hangar kommen. « Sie blieb vor Jule stehen und schaute sie etwas verwirrt an. Doch Jule blieb einfach Ruhig sitzen. und so drehte Kathrine sich wieder zur Tür. Durch die gerade eine riesige Kiste geschoben wurde. Eine der Rollen daran eierte und die Stabilität eben selbiger schien auch nicht gerade sonderlich gut zu sein. Die Person hinter der Kiste fluchte erneut, als wieder Teile durch eins der Löcher auf den Boden vielen. Dann war sie mit der Kiste im Hangar, die Tür schloss sich augenblicklich hinter ihr. Während Sie um die Kiste tanzte und die Teile die auf dem Boden gelandet waren, wieder in die Kiste zu werfen. »Ha, ich habs geschafft und ich bin Pünktlich. Ich hab alles bekommen oder gefunden, na ja jedenfalls, wollt ihr mir hier nicht Helfen? Zu Dritt geht das hier bestimmt schneller! « Jule erhob sich, gefolgt von Kathrine, ging sie auf Maddy, die sich wieder daran machte die Kiste Richtung Luke zu schieben, zu. »Ich hatte schon die Hoffnung aufgegeben, zwei Minuten später und wir wären weg gewesen. « Maddy schaute sie verdutzt an, und starrte dann auf ihre Uhr. »Oh, doch zu spät. Das Rad hier ist schuld! « Die Beiden kamen vor Maddy zum stehen, sie trug noch immer die selben Sachen wie schon im Laden. Hatte sich aber ein Kopftuch umgebunden, damit ihr, ihre Haare nicht ständig im Weg waren. Außerdem zierte nun eine recht klobig wirkende Brille ihre Stirn. Jule machte sich Wortlos daran die Kiste Richtung Luke zu schieben, während Kathrine, Maddy aufmerksam Musterte. »Ich bin Kathrine, schön dich Kennen zu lernen, auch wenn es nur ein kurzes Kennenlernen ist. « Maddy grinste. »Maddy, und du bist so groß wie ich! Aber mal davon abgesehen, glaube ich nicht das es nur ein Kurzes Kennenlernen wird. Jule wo in der Krait wird meine Kabine sein? « Jule blieb völlig Ruhig bei dem was sie Maddy sagte. »Ich hab mir sowas schon Gedacht und die ganze Zeit überlegt ob ich zu dem Ja sagen soll. Dir ist schon bewusst, dass wir nicht vorhaben so schnell wieder hier her zu kommen? Das meine Schwester und ich, von hier aus Monate unterwegs sein werden? « Maddys grinsen nahm nicht ab. »Mir egal, ihr wollt zu aller erst einmal zu diesen Guardian Ruinen, ihr werdet mich brauchen, ich kenne mich mit Technik und Schiffen aus. Und mir solls nur Recht sein. Ich will nur weg von hier! « Jule schaute sie etwas vorwurfsvoll an. Während sie die letzten Meter zur Krait zurücklegten. »Und dein Vater? Weiß er was du vorhast? « Maddy zögerte. »Der kommt schon klar, ich hab ihm ne Mail da gelassen, die er hoffentlich lesen wird. Sei es drum, ich will hier weg, um jeden Preis und ihr beide seid meine beste Option, sonst Ende ich hier als Hundertjährige die nichts anderes macht außer alte Schiffe zu zerlegen. Und darauf hab ich keine Lust. Ich möchte etwas erleben. Außerdem, die Teile hier, die bauen sich nicht von selbst zusammen! Also braucht ihr mich in der Hinsicht! « Jule schüttelte nur den Kopf. »Na schön, aber damit du verstehst worauf du dich hier einlässt. Kathrine und ich sind auf der Suche nach unseren Eltern, und wir werden uns von nichts und niemanden aufhalten lassen! « Maddy nickte. »Noch ein Grund mehr euch zu begleiten! Und jetzt sollten wir diese Kiste hier ins Schiff schaffen und dann schleunigst abheben! « Jule legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Es wird gefährlich, das Weltall vergibt einem nicht den geringsten Fehler. sei dir dies immer bewusst. « Maddy nickte kurz, und zusammen schafften die drei die letzten Zentimeter. Jule drückte, an der Rampe, ein paar Knöpfe und sie wurden in den Bauch der Krait gehoben. Drinnen angekommen, fischte Maddy einen alten großen Seesack aus der Kiste, warf ihn sich über die Schulter und starrte die beiden Erwartungsvoll an. »Wo geht es zu meiner Kabine?« Kathrine schaute verlegen zur Seite, während Jule nur kurz seufzte. »Die zweite Kabine war eigentlich für unsere Eltern, die kannst du solange beziehen. Wenn wir sie gefunden haben, wirrste wohl bei Kathrine und mir mit einziehen. «
Maddy wurde von Kathrine zur Kabine geführt, während Jule sich ins Cockpit aufmachte. Sie hatte schon die Worte von Vertis in ihrem Kopf, malte sich aus was Sie wohl sagen würde, etwas wie, so nicht geplant, wieder los werden. Ihr gingen einige Möglichkeiten durch den Kopf. Aber Jule wusste auch, wenn Maddy nur halb so gut war wie sie sagte, dann wäre diese Frau wirklich eine große Hilfe bei dem was sie vorhatten. Jule betrat das Cockpit und wurde sogleich von Vertis empfangen. »Muss ich jetzt die dumme AI mimen? « Jule lachte auf der Stelle, sie hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit. »Nein, ich glaube Maddy, ahnt wofür du die Teile brauchst. Obwohl mir noch nicht so ganz klar ist, was du vorhast. Aber sei es drum. Wir sollten los. Diese Ruinen warten auf uns. Synuefe NL-N c23-4 B 3, schnellster Kurs. Und dann bereite schon mal den Start vor. « Jule setzte sich in den Piloten Sitz und ging die Änderungen durch, stellte die Energieverteilung neu ein, und nahm sich dann die aktuellen Galnet Artikel vor. Währenddessen wurde die Krait aus dem Hangar geführt, die Verankerungen lösten sich und die Krait hob ab, verließ ohne das Jule auch nur einen Finger rühren musste die Station und setzte dann zum ersten Sprung Richtung Synefe NL-N c23-4 an. Bis die Krait vollständig soweit war, so dass sie die Reise zum Herz und Seele Nebel überstehen würde. Würden noch ein paar Wochen ins All gehen. Dies war Jule schmerzlich bewusst, jeder Tag, jede Stunde zählte eigentlich, doch sie konnte nichts machen. Sie brauchte den FSD Booster, und die Teile für den Technologie Broker bekam sie nur an einer Guardian Ruine. Sie brauchte zudem noch einige andere Verbesserungen, denn die Krait schaffte gerade so die Zwanzig Lichtjahre pro Sprung. Und dann waren da die letzten Berichte im Galnet, die Thargoiden hatten ihre Angriffe eingestellt. Sie beendete ihre Lektüre und starrte in den Hyperraum Korridor, um sie herum, war es wie in einer anderen Welt. Dann tauchte der weiße Stern vor ihr auf. Der Erste von vielen, sollte es sein. Sie schwenkte in eine nahe Umlaufbahn, und der Treibstoffsammler begann damit den Tank zu füllen. Kathrine kam ins Cockpit. »Maddy ist im Maschinenraum, sie unterhält sich da mit Vertis, und streitet mit ihr. Die Frau ist Komisch, warum ist Sie nochmal jetzt mit an Board? « Jule winkte ab. »Nicht jetzt, setz dich lieber wir setzen gleich zum nächsten Sprung an. « Kathrine folgte ihrer Bitte, nahm im Co-Piloten Sitz platz und betrachtete die Zahlen vor ihr. Mit nachdenklicher Miene betrachtete sie, wie das All vor ihr sich verzerrte, die Zahl auf Null sprang und die Krait erneut in den Hyperraum eintrat. »Glaubst du das sie noch am Leben sind? «