Elite Dangerous: CMDR Wyveres – Logbuch – Lichtjahre Unterwegs

Und dann siehst du deinen ersten roten Eisplaneten, wie er da so in der Leere schwebt wie eine Kirsche, Feuerrot, und er wartet darauf das du deine Scanner auf ihn richtest und Sonden los schickst.

CMDR. Wyveres. 29.12.3304

Die ersten Tage verliefen recht Ereignislos, System anspringen, Scanner hochfahren, währenddessen am Stern auftanken und dann die Planeten, sofern vorhanden, durch das FSS identifizieren, war was anderes darunter als bloße Eisbrocken, anfliegen, Sonden starten und dann weiter ins nächste System. So schmolz die Anzahl der Sprünge von ursprünglich über siebenhundert schnell auf sechshundert zusammen. Mehr als zweitausend Lichtjahre hatten wir schon hinter uns. Es war ein angenehmer ruhiger Flug, ich genoss es richtig, einfach nach meinen Vorstellungen zu fliegen. Und nicht unter Zeitdruck zu stehen.

Ab und zu landeten wir bei einem der Planeten die Geologische und Biologische Signale anzeigten, um nach seltenen Materialen ausschau zu halten. Bei einer der Landungen auf einem Planetoiden mit mehr als einem G hatte ich echt zu tun um mit dem Scarab wieder zurück zum Schiff zu gelangen. Diese verdammten Steuerdüsen waren einfach schrecklich. Und so landete ich in einer Spalte, aus der ich mich nur unter maximalen Treibstoff verbrauch wieder raus fliegen konnte. Wer schon einmal versucht hat mit einem Scarab zu fliegen oder zu schweben, wird verstehen wie Instabil die Teile waren. Trotzdem das angesammelte Material würde mir später extrem viel nutzen, und so machten wir unterwegs mehrere dieser Stops, auch konnte Jule so den Umgang mit diesen Fahrzeugen lernen.

Wir suchten dafür einen sehr flachen Punkt auf einer Welt mit gerade mal 0,1 G und übten dort mit den beiden Scarabs fast einen Tag lang.

Paps, ist es eigentlich möglich von so einem Planetoiden mit einem dieser Teile abzuheben und nicht wieder zu Landen?

Ja, aber das werden wir Garantiert nicht üben, glaub mir Tochter, es gibt da draußen Piloten die können dies, aber es ist Gefährlich, erfordert eine Menge können und eine Prise Wahnsinn. Denn hat man erst einmal die Nötige Geschwindigkeit erreicht um die Gravitation zu überwinden, kommt man nicht mehr zurück. Es sei denn man hat dann noch Treibstoff. Also vergiss es das wir das ausprobieren.

Wäre aber bestimmt spaßig.

Ich kann dir, in der Clipper, ein Video von einem Commander zeigen der das gemacht hat, zwischen zwei Monden. Er war verrückt genug das zu versuchen. Aber nun komm wir haben hier noch einiges an „Steinen“ einzusammeln. Die Arbeit macht sich nicht von alleine.

So verbrachten wir die Tage, zwischen Essen, am Steuer abwechseln und hin und wieder Landen. Das einzige was unseren Alltag etwas trübte war Nadine, denn sie war die letzten Tage sehr still gewesen, so Still kannte ich sie eigentlich nicht. Ob es mit unserem Ziel zu tun hatte oder ob sie sich wegen etwas anderem Sorgte, war nicht aus ihr heraus zu bekommen. Aber die meiste Zeit beobachtete sie, Jule und mich, meistens mit einer nachdenklichen Mine. Wenn ich sie darauf Ansprach, lächelte sie meist nur etwas Müde und wischte meine Frage mit einer halbherzigen Bemerkung weg. Irgendetwas war mit ihr und ich würde nicht untätig rum stehen und sie einfach gewähren lassen. denn wenn sie nicht ganz bei der Sache war, könnte das gefährlich werden, für uns drei.

Also sprach ich sie während wir beide Schicht im Cockpit hatten, und Jule Ausnahmsweise nicht bei uns rum lungerte, an.

Sprich Nadine, ich bin doch nicht Blind, ich seh doch das dir irgendetwas auf der Seele liegt.

Es ist nicht wichtig, konzentriere dich lieber auf den Planeten vor uns, und überlas mir die Sonden.

Es ist wichtig, da du abgelenkt bist, denn der Planet vor uns hat gerade die doppelte Dosis Sonden abbekommen als eigentlich nötig war. Auch wenn das Schiff diese Dinger beinahe unendlich herstellen kann, so hast du gerade unnötig Ressourcen verschwendet. Also Stimmt etwas mit dir nicht, da du sonst nicht so nachlässig bist, was diese Sachen angeht. Also Sprich, was ist los?

Ich wollte nur gründlich sein.

Was ist los?

Ich ließ nicht locker, denn diesmal hatte ich einen Schwachstelle, in ihrer Schale gefunden, an der ich ansetzen konnte. Sie musste einfach mit mir Reden. Denn wenn sie weiterhin so abgelenkt, ja beinahe verträumt, Fehler macht, könnte das irgendwann Fatale folgen haben, denn je näher wir dem Zentrum kommen desto wahrscheinlicher, werden wir auf Neutronen Sterne oder gar Schwarze Löcher treffen und wenn sie da dann nicht auf zack ist, könnte uns das umbringen.

Ich sagte doch schon, es ist nichts, nichts von Wichtigkeit. Und ich wüsste nicht warum ich dir, über nichts, rede und Antwort stehen sollte.

Du hast gerade die 23 Sonde auf den selben Punkt geschossen wie die letzten beiden. Wenn das nichts ist, dann bin ich wohl verrückt und bilde mir dein Verhalten die letzten Tage nur ein. Also ich will dich nicht zwingen, aber rede endlich, Bitte.

Du, ich weiß nicht wie oft ich es noch sagen soll aber es geht mir gut. Und jeder macht mal Fehler. Was ist so Grauenhaft daran, dass ich da jetzt ein paar doofe Sonden zuviel auf diesen Stein geschossen habe.

In ihrer Stimme lag Gleichzeitig Zorn und Verzweiflung, Zorn auf sich selbst, weil ich sie dabei erwischt habe, das sie abgelenkt und gedankenverloren war. Und Verzweiflung weil ihr das Antworten auf mein Gestocher immer schwerer fiel. Wenn ich weiter Fragen würde, würde ich Gefahr laufen das sie Wutentbrannt das Cockpit verlassen würde, und dann wahrscheinlich die nächsten Tage kaum bis überhaupt nicht mehr mit mir reden würde, von den anderen Dingen mal abgesehen. Aber ich wollte Antworten.

Eigentlich hatte ich ja gehofft das es nicht schon nach ein paar Tagen los geht mit dem Gezanke aber wenn wir nicht darüber reden, was mit dir los ist. wird es schlimmer, Nadine. Und so schlimm kann es nicht sein. Ich hab dich wegen unserem Ziel in Ruhe gelassen. Und wenn du mir sagen würdest, das deine momentane Unkonzentriertheit und Dein launisches Verhalten damit zu tun haben. dann geb ich Ruhe, aber dass ständige, es ist nichts, Spricht da dagegen. Also Frage ich dich nun noch einmal, Was ist verdammt noch mal mit dir Los?

Du, du willst es einfach nicht verstehen oder? Das hier, dass alles, das zwischen uns, glaubst du ich hab mir mein Leben so ausgemalt, glaubst du ich wollte dich wiedersehen. Und diese Gefühle, glaubst du ich bin nur da um dir zu gefallen. Die letzten Wochen, das alles. Ja es ist verdammt schön, aber ist es denn Fair? Ich hatte ein Leben, mein Leben, Und jetzt, jetzt Sitz ich hier und schieße mit Sonden auf Planeten und Scanne mich durch die Milchstraße. Glaubst du das hab ich gewollt, ja Jule ist mir, verdammt nochmal, sehr ans Herz gewachsen, und Ja auch …

Sie stoppte mitten im Satz, sprang vom Stuhl und verschwand und lies mich nach ihrem Wutausbruch mit einem großen Fragezeichen zurück, einem Fragezeichen das mir Böse Vorahnungen bescherte, verdammt Böse Vorahnungen. Also fing ich an, in Gedanken alles mögliche durchzugehen, Ihre Stimmung schwankte ständig, von beinahe Heul Krämpfen, zu völliger Apathie, von Freude zu Zorn. Mal war sie nähe suchend, nur um im nächsten Moment, auf, fass mich nicht an, Abstand zu gehen.

Also stoppte ich das Schiff und ging sie suchen. Ich fand sie schließlich in unserer Kabine, über das Waschbecken gebeugt, sie gurgelte gerade mit Zahnpasta. Und die Klo Spülung lief noch.

Und du willst wirklich nicht reden, Nicht mal jetzt.

Ich habe nur etwas falsches Gegessen, nicht das was du dir gerade denkst, Nur ETWAS FALSCHES GEGESSEN! Und jetzt lass mich bitte in Ruhe für Heute, mir geht es nicht besonders gerade und ich habe genug davon, mich ständig zu wiederholen.Also wir sehen uns. Du gehst zurück ins Cockpit und ich lege mich hin. Thema beendet.

Wenn sie wollte konnte sie extrem störrisch werden. Also blieb mir nichts anderes übrig, ich überließ sie sich erst einmal selbst, aber machte mir in Gedanken schon einmal ein paar Pläne für alle Eventualitäten, auch die unmöglichsten fanden dabei Berücksichtigung.

Wie du willst, fürs erste hast du gewonnen, ich gebe Ruhe. Aber dann sei dir bewusst das du, in deinen Schichten am Steuer dir nicht leisten kannst abgelenkt zu sein.

Ich könnte dich jetzt, … geh einfach, bitte, lass mir nur etwas Zeit, ja, sonst zerreiße ich dich noch hier und jetzt, auf der Stelle.

Damit ging ich wieder zurück ins Cockpit und nahm meine Arbeit wieder auf, mit Frauen die in Rage sind, kann man einfach nicht mit Argumenten gewinnen, und seien sie noch so gut.

Auf dem Weg ins Cockpit traf ich, rein zufällig, auf Jule, die mich mit einem sehr fragenden Blick musterte, während sie mit einem Kakao in der Hand, ein Pad Studiert hatte.

Was ist los, Ich hab euch bis in mein Zimmer gehört?

Ihr geht es nicht besonders und sie will sich nicht Helfen lassen. Mehr ist es nicht. Und du, du kannst mir im Cockpit helfen. Zu Zweit sind wir hier schneller. Also hop, nimm dein Kakau und folg mir.

Und es ist wirklich alles gut, denn das was ich gehört habe klang nicht gerade nach sich einig sein.

Mach dir darüber keinen Kopf, Nadine fängt sich schon wieder.

Oh, klingt fast so wie die erste Ehe Kriese.

Ehe Kriese? Was besseres fällt dir nicht ein, Tochter. Aber ja, klingt fast so. Und nun genug davon, das Cockpit wartet.

Im Cockpit angekommen, machten wir dann da weiter wo Nadine und ich aufgehört hatten, die restlichen Planeten Scannen und dann das nächste System anspringen. Und dort dann, wie die letzten vier Systeme, die mittlerweile Routine gewordene Arbeit anzugehen.

Wir schafften so an diesem Tag noch Sechs weitere Systeme, bevor ich die Clipper auf einem Mond landete und die Systeme bis auf Lebenserhaltung, eine Pause gönnte. Während die Feldwartungseinheit sich um ihre Aufgabe kümmerte.

Das war es dann für Heute, morgen werden Nadine und du dann den Großteil des Tages das Schiff für euch haben. Ich muss mal wieder vernünftig Ausschlafen. Wir sehen uns in ein paar Stunden, mach nicht mehr so lang.

Damit überließ ich Jule sich selbst, und begab mich in meine Kabine, dort angekommen, lag Nadine, wie ich es erwartet hatte im Bett und schlief. Also hieß es Duschen und dann auch Schlafen gehen.

Während ich das warme Wasser meinem Körper die Strapazen vom Tag wegspülen lies, meldete sich etwas hinter mir. Nadine, sie stand nackt hinter mir, und verlange Eintritt. Es war angenehm, einfach nur da zu stehen, sie im arm zu halten, und das Wasser über die Haut perlen zu lassen. Ich vermied es sie anzusprechen, da ich einen erneuten Streit aus dem Weg gehen wollte Und sie wahrscheinlich das selbe dachte. so vergingen einige Minuten, in dem Ihr Kopf auf meiner Brust lag, und sie verträumt ins Leer starrte.

Liebst du mich?

Die Frage kam völlig unverhofft, hatten die Wochen ausgereicht, um von sowas wie liebe sprechen zu können, hatte sich das was zwischen uns war schon soweit entwickelt, ich wusste es nicht. Was ich wusste war, dass da definitiv etwas war. Zuneigung und eine Sehnsucht.

Es verging eine Minuten in der ich sie einfach nur anschaute, ihre Augen leuchteten und ihr rotes haar schmiegte sich an ihren Körper und lies sie, in diesem, Moment noch schöner aussehen als sie so schon war. Sie drehte sich und lehnte sich mit ihrem Rücken an meine Brust und ihrem Kopf auf meine Schulter und schaute weiterhin abwesend in die Leere. Ich Umarmte die Frau vor mir und wollte, gerade Antworten, als sie mir die Frage erneut stellte.

Liebst du mich?

Diesmal stellte sie, Sie aber etwas lauter, und ihre Hände griffen nach meinen und sie Legte meine Hände zusammen mit ihren, auf ihren schlanken Bauch. In dem Moment als meine Finger ihren Bauch berührten, und ihre Finger sanft über meine Hände glitten begriff ich endlich.

Ja, mehr als mir wahrscheinlich gerade Bewusst ist. Seit wann …

Einer Weile, sicher weiß ich es erst kurz bevor wir aufgebrochen sind.

Ich überlegte, wie oft wir ohne Verhütung Sex hatten, und kam trotzdem nur auf ein mal, dass aller erste mal, in der Krait unter der Dusche.

Was machen wir jetzt?

Fertig Duschen und dann Schlafen gehen.

Mit diesen Worten, drehte ich sie wieder zu mir und Küsste Sie, einen Kuss der länger war als all die Küsse die wir davor ausgetauscht hatten. In diesem Moment wurde sie zu meiner Nadine.

Ich liebe dich.

Entschuldige mein Verhalten, aber ich …

Vergiss das, du hattest Angst und warst verzweifelt. Ich verstehe das, es ist gut. Alles in Ordnung, immerhin war es nicht geplant. Ändern möchte ich es nicht, nicht für alle Credits im Universum. Und nun komm, Morgen wird ein langer Tag, wir sollten wirklich schlafen gehen.

Wenn das Universum in irgendeiner Ecke, Einen Sinn für das Schöne hatte, so hatte es in dieser Frau, dass aller schönste vollbracht, was ihm möglich war. Doch ich erwischte mich dabei wie ich beim Anblick der Frau in meinem Arm, daran denken musste wie es wohl mit Karen gewesen wäre, diesen Moment zu erleben. Ich dachte selten an Sie, aber in Momenten wie diesen, war Sie da, da in meinen Gedanken, und die Erinnerungen an die Zeit mit ihr wurden wieder deutlich. Ich erinnerte mich daran wie Nadine und ich uns das erste mal begegnet sind. Karen hatte mich nach einigen Wochen, endlich dazu überreden können. Das wir ihre Eltern auf Sol besuchen müssten.

Nadine stand in der Tür als wir ankamen, und man Sah ihr an das es ihr nicht passte das ihre Jüngere Schwester mit so jemanden wie mir, der in ihren Augen, nichts konnte. Ausgerechnet ihre kleine Schwester erobert hatte. Sie lies mich das den gesamten Urlaub, den ich mit Karen auf Sol verbrachte, spüren. Und jetzt, jetzt lag sie neben mir, älter, weiser und abgeklärter. Und horchte wie mein Herz sanft schlug.

Ich habe Angst davor, Angst vor dem hier, Angst davor zu versagen. Ich kann mir das einfach nicht vorstellen. Ich sehe dich und Jule, und es macht mir Angst. Das Gefühl das ich meiner Schwester etwas weggenommen habe, ihr weh getan habe. Denkst du das macht mich zu einem schlechten Menschen?

Es macht dich menschlich, zweifel zu haben, und du bist da nicht alleine. Ich musste gerade an unsere aller erste Begegnung denken, damals auf Sol. Wie du im Badeanzug vor mir und Karen standest. Und deiner Schwester mit Todesblicken zu verstehen gabst das du gar nicht angetan warst von ihrer Wahl.

Du sahst auch aus wie einer der eher mit einem Felsen Freundschaft schließen könnte, als das man dir meine Schwester anvertrauen würde.

Sie lächelte und blickte zu mir auf, in ihren Augen, sammelten sich Tränen.

Und jetzt, jetzt hab ich das Gefühl ich hätte dich ihr weg genommen. Und es schmerzt, schmerzt so unbeschreiblich, Sie fehlt mir, ihr Gemecker wenn ich mal wieder irgendetwas angestellt hatte. Ihre Sanften Worte wenn sie versuchte zwischen unseren Eltern und mir zu vermitteln. Und nun, nun bin ich schwanger, ausgerechnet von dem Mann der eigentlich hätte der ihrer sein sollen. Und es fühlt sich einfach nicht gerecht an. Das ich, meiner toten kleinen Schwester das antue, dich … Liebe.

Mir schnürte es die Kehle zu und meine Worte blieben wo sie waren, in meinen Gedanken, aber ich wusste wie sie empfand. Ich kannte dieses Gefühl. Und es würde wohl für immer zwischen uns beiden bleiben. Egal wie sehr wir daran arbeiten würden. Es wäre immer da, dass Gefühl das einer von uns beiden, oder wir beide zusammen, das Andenken an Karen, missachten.

Wenn wir zurück sind, fliegen wir zu ihr und bringen Sie zurück nach Hause, zurück zur Erde. Und bitten um ihren Segen.