Interdiction Detected! Und dann wirst du zum Künstler am Steuerknüppel. Folgst dem Flucht Vector und hoffst, dass der Typ der dich gerade abfangen will, mit seinem Kahn einfach in einer Sonne verpufft.

CMDR. Wyveres: 05.12.3304

Das zusammenleben mit einer Tochter, diese Wort erscheint mir noch immer Fremd. Und ich denke auch noch immer darüber nach Sie einfach in Cubeo in ein Passagierschiff zurück nach Emerald zu setzen. Hier draußen ist es einfach zu gefährlich. Das All vergibt einem nicht den kleinsten Fehler. 

Aber darüber mache ich mir erst wirklich ernsthaft Gedanken wenn wir in Medupe City angekommen sind. Bis dahin sind es noch ein paar Sprünge. Und so langsam kommen wir wieder in die bewohnten System, das bedeutet, Piraten, Piraten ohne Ende. Abschaum der Galaxis, miese kleine Hehler, Schmuggler und andere abarten von Strauchdieben. Und bei der Fracht die ich von meiner Erkundung mitbringe, werden Sie sich ohne Rücksicht auf Verluste, auf mich stürzen. Ich sollte mich nicht zu lange in denn, noch vor mir liegenden, Systemen aufhalten. Also werden wir die letzten Sprünge ohne großes aufsehen durchführen. Keine Scans, kein langes umher fliegen, am Stern auftanken und springen. Alles andere währe zum jetzigen Zeitpunkt Selbstmord. 

Du könntest wenigstens „Danke Jule fürs aufräumen.“ sagen!

Danke Tochter, und nun wartet der Lagerraum auf dich, wo der Mob und Eimer sind weißt du ja noch.

Meine Kabine war ein Schlachtfeld, denn dass meiste im Schiff hatte ich im laufe der Zeit nur „irgendwie“ verstaut. Und beim letzten Sprung hatten ausgerechnet die Schwerkraft-Systeme versagt. Und bis ich das Repariert hatte, na ja sagen wir es so, war Chaos im Schiff noch ein milder Begriff. 

Warum muss ich das eigentlich alles alleine MACHEN? Es ist doch nicht meine Schuld das dieses Schrottteil, auseinander bricht!

Nicht deine Schuld, ja aber das ist mir völlig egal, du willst an Board bleiben? Dann hast du dich meinen Befehlen unterzuordnen, ansonsten kannst gerne die Zeit bis wir in Medupe City sind, damit verbringen in der Abstellkammer auf einer Kiste zu sitzen und still zu sein.

Sie schnaubte kurz und ging dann doch wild fluchend in den Lagerraum. Ich flog derweil jetzt schon fast eine ganzen Tag ohne Schlaf, nur noch wach weil der Kaffee 4 mal stärker war als sonst. Im aktuellen System hätte ich beinahe den Nav Beacon angeflogen, irrsinniger Fehler. Also brauch ich Schlaf. Es gibt nur eine vernünftige Möglichkeit. Einen der Außenposten hier anfliegen und Landen. Alles andere währe zu Riskant, Asteroiden Felder schirmen einen zwar ab, aber bei soviel Verkehr wird man irgendwann entdeckt.

Also fliege ich die größte Raumstation an, lande, und gebe dringend benötigte Reparaturen in Auftrag, wovon ich die bezahlen würde, wusste ich nicht, vielleicht verkauf ich etwas von der Fracht oder ein paar Navigationsdaten.

Wir sind gelandet, Wo, Warum?

Schlaf! Und denk nicht mal daran, die Türen sind zu und gesichert!

Aber!

Bist du mit deinen Aufgaben fertig? 

Nein …

Ich zeigte auf den Lagerraum, und schlurfte dann in meine Kabine. Die selbst in dem Zustand in dem ich das Schiff gekauft hatte, nicht so sauber war wie jetzt.

So wie ich war schlief ich auch schon halb im Bett halb auf dem Boden ein, ich hatte wirklich die letzten Tage einfach zuviel mitgemacht. Und definitiv zuwenig Schlaf gehabt. Ich merkte nicht mal das mich wer ganz ins Bett hievte, erst ein paar Stunden Schlaf später, merkte ich die Wärme einer Umarmung. Sie lag mit ihrem Kopf auf meiner Schulter und hatte den Arm um mich gelegt. Meine Tochter, dieser Gedanke, ich hatte Ihn jahrelang verdrängt. Ich betrachtete das braune lockige Haar, die durchschimmernden blonden Strähnchen. Hörte den sanften Atmen. Ich fragte mich, warum, warum bloß. Und Strich ihr mit meiner freien Hand durch die Haare, wie die Haare ihrer Mutter genau so sanft und weich. 

Ich hatte Jule damals nicht gefragt und würde es auch jetzt nicht machen. Aber ich fragte mich schon, wie das Leben wohl zu ihr und Ihrer Mutter gewesen war, und was wohl beiden erdulden mussten. Die Briefe waren nur Bruchstücke eines Lebens auf der Flucht vor meiner Rache gewesen. Der Kerl hatte die beiden wie Trophäen überall mit hingenommen. 

Ich hörte wie draußen die Reparatur Roboter ihre Arbeit verrichteten, dass schweißen und hämmern, die Blechdosen waren echt besser darin Dinge zu reparieren als ich. Ich konnte ja nicht einmal wirklich begreifen was es bedeutete Vater zu sein. Ich schob die Verantwortung damals ab, aus Angst zu versagen. Aus Angst das was die kleine Jule brauchte nicht geben zu können. Und jetzt, jetzt liegt meine Tochter in meinem Arm und schläft friedlich. Während ich mich durch Zweifel und dumme Gedanken quäle.

Ich greife nach der Decke, die sich irgendwo gen Boden begeben hatte, drehte mich etwas zur Seite, wodurch Jule sich genötigt fühlte sich vor mir zusammen zu rollen. Und leise und halb schlaftrunken etwas vor sich her zu nuscheln. Im nächsten Augenblick war die Decke auch schon über ihr, und ihr Hände griffen nach dem etwas rauen Stoff. Sie hatte sich nur in Shorts diesem Komischen Hemd und Socken zu mir gelegt. Dieser Wildfang würde mir wohl noch einige Probleme bereiten, aber darüber konnte ich auch noch Morgen nachdenken. 

… Papa … 

Es war so leise, geflüstert im Halbschlaf. Ihre Hände gruben sich in die Decke und ich drückte sie an mich, meine Tochter. Das einzige was Karen mir hinterlassen hatte, ich war wirklich ein Trottel. 

Wir kaufen Dir morgen ein paar Sachen, und ein eigenes Bett.

Unter der Decke kam nur ein kurzes „Schön“ hervor gemurmelt. 

Ich lauschte noch eine Weile den Geräuschen der Station, und beobachtet das Bündel vor mir. Bis mich ein Piepen des Intercoms aus meinen Gedanken riss.

Ah, mach das aus!

brummte es unter der Decke.

Computer, Audio durchstellen.

Commander, die Reparaturen an ihrem Schiff sind vollständig durchgeführt, die Kosten für Ersatzteile und sonstiges Material belaufen sich auf exakt: 298.583 Credits, zahlbar sofort!

Das Intercom war wieder stumm, fast 300.000 Credits, das hieß ich müsste mindestens die großen Datenspeicher, die ich geborgen hatte, verkaufen. für die Stase Kapseln und die Relikte würde ich in Cubeo mehr bekommen als hier.

Also gab ich die großen und kleinen Speicher zum Verkauf frei, bezahlte die Rechnung und war wieder fast Pleite.


Mittlerweile war auch die Decke wieder Wach und schlurfte durchs Schiff.

Zieh dir was an! Wir verlassen gleich das Schiff, gehen was vernünftiges Essen, besorgen dir noch ein paar Sachen und fliegen dann weiter.

Wieso, passt das nicht was ich an habe?

Sie trug noch immer nur dieses komische Hemd, das mehr Preis gab, als es sich für ein Mädchen in ihrem Alter gehörte. Solange wir durch das All flogen, konnte ich damit Leben. Aber jetzt, jetzt würde das Aufmerksamkeit auf uns ziehen, Aufmerksamkeit die ich unbedingt vermeiden wollte.

Die Frage ist überflüssig, du brauchst auch nicht so zu grinsen! Los, sonst gehst du NACKT von Board! 

Sie schnaubte, und verschwand in meiner Kabine. Die Standard Anzüge, waren aus einem anpassbaren Material, elastisch und sicher. Das würde fürs erste genügen müssen. 

So besser?

Ja, und du bleibst an meiner Seite, verstanden? Keine Alleingänge, wir bleiben nur so lange wie nötig, Essen was, kaufen ein, und dann geht es weiter, wir sind hier außerhalb der Hoheitsgebiete der Duvals also ist es hier gefährlich!

Ja, schon gut, ich bin nicht mehr fünf oder sechs, immerhin kann ich ein Raumschiff fliegen!

Ich war gewillt ihr eine Ohrfeige zu geben, beließ es aber dabei ihr nur die Hand auf die Schulter zu legen und etwas zuzudrücken.

Hey! 

Dann machte ich die ersten Schritte aus dem Hanger in Richtung innerer Ring, während Sie, sich die Schulter reibend, langsam hinter mir her schlurfte.

Komm, sonst esse ich alleine.