Wenn man erst einmal Unterwegs ist, ist es schwer wieder umzudrehen, der Weg der vor einem liegt, ist einfach viel zu Interessant, als dass man auch nur einen Moment davon verpassen möchte.

CMDR. Wyveres. Sternzeit: 28.01.3305

Jule hatte sich die Tage bis zum Start der Mission nicht wieder ein bekommen, ihre Laune blieb bei frostigen „Lasst mich einfach in Ruhe“. Und das sie mich nun, mit Marc zusammen, begleiten musste, half auch nicht sonderlich ihre Stimmung zu verbessern. Immerhin war die neue Clipper auf alles vorbereitet. Neben Marc und Jule, nahm ich diesmal eine vollständige Crew mit, ich musste sie zwar Bezahlen aber so war es sicherer für uns alle.

Derweil blieben Nadine und Kathrine in Medupe City, Ronny hatte für mich, ein Auge auf die beiden. Während also alles vorbereitet war, fehlten eigentlich nur noch zwei Personen, Jule und Marc. Und so musste ich, Marc erst einmal bei seinen Eltern aufgabeln und Jule aus ihrer Festung der Einsamkeit, wie sie ihr Zimmer nannte, treiben. Beide Nörgelten die gesamte Zeit rum, während wir Unterwegs waren, beide über den anderen, über die Situation, Jule fluchte mehr als Marc, aber damit würde bald Schluss sein. Denn ich hatte die Zeit inzwischen gut genutzt, und so hatte ich, für die beiden, neue Uniformen zusammenstellen lassen.

Jule:

Und diese Kluft soll ich wirklich tragen? All das Weiß.

Marc:

Ist das wirklich nötig?

Wyveres:

Ihr beide geht mir jetzt seid einer Stunde, konstant auf den Kranz, seid froh das ich nicht noch hingehe und die Akzentfarbe in Rosa oder Violett oder gleich Pink ändern lasse.

Jule:

Du und dein blau, weiß Tick … ich geh mir die Haare nun doch KNALL BLAU Färben!

Wyveres:

Lass dich nicht aufhalten, aber ihr werdet die Uniform tragen, solange ihr an Bord des Schiffes seid. Ist das bei euch beiden angekommen.

Jule:

Aber ich sehe in Weiß scheiße aus …

Wyveres:

Du wirst dich schon noch dran gewöhnen.

Jule:

Ich würde viel lieber meine alte schwarze Uniform tragen …

Wyveres:

Jule, wir befördern drei Forscher für drei Wochen, zwei mal Neuntausend Lichtjahre weit, du wirst dieses aufreizende Ding was du „schwarze Uniform“ nennst nicht tragen, unterstehe dich, Diese beiden Vollkörper Anzüge mit den Jacken habt ihr beide zu tragen, keine Widerworte mehr, keine Änderungen an den Uniformen verstanden!

Marc:

Wie sieht denn ihre schwarze Uniform aus, wenn ich Fragen darf?

Jule:

Sie hat so einen schönen tiefen U Ausschnitt und ansonsten habe ich soviel Stoff entfernt wie ging.

Marc:

Kann ich die mal sehen?

Wyveres:

Habt ihr’s jetzt, in dreißig Minuten sind die Forscher hier, bis dahin, die Uniformen anziehen, und Marc du wirst den Dock Arbeitern beim Einladen der letzten Frachtcontainer Helfen, Jule … Cockpit … du kennst deine Aufgaben.

Jule:

Ey, Ey, Commander Miesepeter!

Marc:

*prust* Miesepeter …

So langsam aber sicher verlor ich dann doch die Geduld mit den beiden.

Wyveres:

Ich zähl bis Drei, dann seid ihr beide im Schiff, habt die Uniformen an und macht was ich gesagt habe, oder für euch beide gibt es auf der gesamten Reise nur Standard Rationen und Wasser!

Jule:

Ok, Ok … Paps. Wir gehn ja schon, Komm Marc, lassen wir Commander Nörgel mal machen.

Das konnte was werden, immerhin hatten sie nach zehn Minuten wirklich beide die Uniform an, und waren auf ihren Posten. Während ich mit der restlichen Crew noch einige Details besprach, trafen dann auch endlich die drei Forscher im Hangar ein. Damit konnte die Reise beginnen, auf zum Roten Planeten, eine Reise ohne Landungen, einfach hinfliegen die Forscher an ihrem Ziel Forschen lassen, und wieder Zurück. Denn das Schiff hatte diesmal keinen Scarab Hanger dabei, an dessen Stelle war die erste Klasse Kabine gesetzt worden. Was Jule überhaupt nicht erfreute, keine Spaziergänge auf Planeten, und zudem war die Kabine für die drei Forscher reserviert. Marc schlief bei der Crew, während Jule mit mir Vorlieb nehmen musste, drei Wochen mit meiner Tochter in der selben Kabine. Bei einer Vollständigen Crew, war es halt nun mal so. Immerhin wollte ich, weder Jule noch Marc das Kochen überlassen, und meine Kochkünste reichten gerade mal für mich selbst. Insgesamt waren wir also mit den drei Forschern, Jule, Marc und mir, zwanzig Personen. Ein Koch, Wartungspersonal, Neben Jule und mir ein zweiter Pilot, und Personal für die Gäste. Ich hatte echt keine Bock darauf, dass es zu Problemen während des Fluges kommen könnte, aber ich hatte wohl meine ganzen Berechnungen ohne Marc und Jule gemacht.

Kurz bevor wir dann endlich starten konnten, nahm ich mir dann noch die Zeit um Nadine im neuen Loft zu kontaktieren.

Nadine:

Wyveres, Schatz, und wie machen die beiden sich bisher?

Wyveres:

Jule wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach, gerade im Cockpit mit dem zweiten Piloten streiten, Marc macht hoffentlich nichts falsch, ansonsten ist alles in Ordnung, kann nicht Klagen, wir starten gleich. Und da ich davon ausgehe. dass ich nicht viel Zeit haben werde auf der Reise, wollte ich mich nochmal melden, bevor es los geht. Hab Du Spaß mit Kathrine und pass gut auf dich auf.

Nadine:

Werde ich, und Simone kommt nachher noch vorbei, wir wollen über Baby Sachen reden, hast du das gehört, über Baby Sachen … ich weiß nicht mal was ein Baby alles braucht … und du du verziehst dich einfach. Ich bin sowas von überfordert, wie soll ich das hier alles alleine …

Wyveres:

Du wirst das schon schaffen, ich bin doch in knapp drei Wochen wieder da, bis dahin sollte bei euch nicht allzu viel schief laufen, ich mach mir da mehr Sorgen um meine Gesundheit, Jule und Marc werden mir schon genug Stress bereiten.

Nadine:

Trotzdem, wie soll ich das durchstehen, ich Mutiere hier sehenden Auges zur Hausfrau …

Wyveres:

Nadine, ich bekomme hier gerade die Starterlaubnis, wir sprechen weiter wenn ich wieder da bin, Ich hab dich Lieb Schatz.

Nadine:

Du, ich wollte dir eigentlich noch … aber na gut, ich liebe dich auch. Und pass auf dich und die Kinder auf.

Damit beendete ich die Verbindung und leistete Jule und dem Piloten Gesellschaft. Während der Koch sich, etwas entnervt, über Intercom meldete.

Koch:

Schafft mir diesen Schwachkopf vom Hals … oder ich verarbeite ihn zu Sülze!

Wyveres:

Wir sind keine fünf Minuten unterwegs … na das kann was werden.

Ich aktivierte das Intercom und hörte mir an was der Koch zu berichten hatte, Marc hatte es tatsächlich geschafft das Willkommensessen zu ruinieren, indem er anstelle von drei Löffeln Salz, Unmengen an Chilli Salz in die Soße gekippt hatte.

Wyveres:

Sagen sie Marc, das er sich bitte erst einmal auf sein Quartier begeben soll. Ich bin gleich da.

Jule:

Du weißt schon das dies so weiter gehen wird mit ihm, und am Ende werde ich die Leidtragende sein. Paps, was hast du dir dabei nur gedacht!

Wyveres:

Jule, schau lieber aufs Radar, Commander sie kommen klar?

Pilot:

Ja, Sir, ihre Tochter macht sich bisher recht gut, aus ihr wird mal eine richtig gute Pilotin.

Also begab ich mich in die Kantine um selbst zu sehen was Marc angerichtet hatte. Dort angekommen erklärte mir der Koch noch einmal lang und breit das Marc, anstelle von normalem Salz, Chilli Salz in die Soße geschüttet, und die beiden sich deswegen in die Haare bekommen hatten. Die Soße war eindeutig zu Scharf geworden, sogar für meinen Geschmack.

Wyveres:

Die ist wirklich nicht mehr zu Retten, hat er sonst noch irgendwas versaubeutelt?

Koch:

Nein, er ist einfach nur nicht bei der Sache, versteht nur die Hälfte von dem was man ihm sagt und stolpert einem dann zwischen den Beinen rum, es wäre besser er würde irgendwo helfen wo er nichts versauen kann. Denn so kann ich nicht Arbeiten.

Wyveres:

Verstanden, ich kümmere mich um ihn, vielleicht finde ich ja doch noch etwas das ihm mehr Liegt.

Also machte ich mich auf die Suche nach ihm, Ich fand ihn in der Crew Lounge, er hockte in einer der Ecken und starrte den Boden an.

Wyveres:

Marc?

Marc:

Hmm? Oh, Sir, äh Cmdr. äh Wyveres, also das mit dem … eigentlich kann ich ganz gut Kochen. Die Suppe war mir nur zu Fad.

Wyveres:

Sag Wyveres, und es ist schon gut, und wo du schon hier bist, Junge, bleib bei der Sache, dann passieren dir auch nicht solche Dummheiten, Konzentriere dich auf das was man dir sagt. Jetzt wirst du erstmal, dich besser mit dem Schiff vertraut machen, hier auf diesem Pad, steht alles was du über dieses Schiff wissen musst, lies es. Und wenn du fertig damit bist Melde dich bei mir.

Marc:

Aber, ich … na gut, und was soll ich sonst so machen?

Wyveres:

Wie ich sagte, bleib erstmal hier und lies.

Er schnaubte noch ein wenig vor sich hin, begann dann aber doch damit das Pad zu studieren, ich hoffte, dass bei ihm etwas hängen blieb, und begab mich wieder Richtung Cockpit, denn wir setzten gerade zum ersten Sprung an, Unsere Reise begann damit Offiziell.

An der erste Klasse Kabine angekommen, hatte ich somit die Gelegenheit, das erste mal in Ruhe mit Ezekiel Cole und seinen beiden Kollegen zu reden. Es waren zu meiner Verwunderung zwei Frauen, und er. Na das konnte heiter werden. Hoffentlich ging das gut.

Wyveres:

Dr. Cole und Begleitung, Aufgrund des bisherigen Schriftverkehrs, ging ich davon aus ihre Begleitung sei Männlich, ich hoffe das es keine Unannehmlichkeiten bereitet, dass Sie sich nun doch die erste Klasse Kabine so teilen müssen.

Dr. Cole:

Ach das macht uns nichts aus, meine beiden Kollegin und ich sind es gewohnt aufeinander zu hocken, Wir werden die meiste Zeit sowieso mit unseren Forschungen beschäftigt sein, es ist sogar eine angenehme Abwechslung mal soviel Platz zu haben. Aber sagen Sie, dieses Schiff, Sie schrieben, dass wir die Strecke in ungefähr einer Woche absolviert haben werden. Übernehmen sie sich da nicht etwas?

Wyveres:

Nicht im Geringsten, wir werden Nonstop Fliegen, ich selbst, meine Tochter und ein dritter Pilot. Wir werden in zehn Stunden Schichten am Steuer sein, damit sollten wir die fast Neuntausend Lichtjahre in einer Woche schaffen. Sollte es zu Verzögerungen kommen so lasse ich Sie das Wissen. Das Personal bezüglich ihrer Versorgung hier auf dem Schiff hat sich sicherlich schon Vorgestellt, nehme ich an?

Dr. Cole:

Ja, aber nun gut, wir haben zu Forschen, ich entschuldige mich dann wieder, wenn von unserer Seite aus Fragen sein sollten, Sie sind ja nur ein Intercom Gespräch entfernt.

Wyveres:

Dann, störe ich Sie und die beiden Damen nicht länger und wünsche ihnen im Namen meiner Crew, einen angenehmen Flug.

Ich hasste so förmliche Gespräche, aber sie wahren Notwendig, immerhin Zahlte er gut, Fünfzehn Millionen Credits, dafür das man nur in eine Richtung zu fliegen hatte, konnte man damit Leben, auch mal den feinen Herren raushängen zu lassen.

Und so vergingen die ersten zweitausend Lichtjahre recht Ereignislos, im Cockpit lief alles nach Plan, Jule wurde zusehend besser, und auch ich konnte noch den ein oder anderen Trick Lernen. Wir entschieden uns dann dafür die zehn Stunden auf sechs Stunde Schichten zu ändern, so gewannen wir mehr Abwechslung und ermüdeten nicht mehr so schnell, beim FSS bedienen und Steuern. Da wir die System nur anflogen, durch das FSS identifizierten und dann weiter flogen, war es ein sehr angenehmer Flug. Marc hatte sich mittlerweile selbst eine neue Beschäftigung gesucht, indem er dem Wartungspersonal allerhand Fragen über die System stellte, während er das Pad, dass ich ihm gegeben hatte, als Notizzettel benutzte, er machte sich recht gut bisher, aber auch von der Wartung vernahm ich hin und wieder ein paar Worte des Missmutes, denn er war trotzdem hin und wieder ein echter Tollpatsch. Und sie wussten, Tollpatsche waren dazu verdammt, eine Crew in den Untergang zu führen. Denn früher oder später käme jemand zu Schaden, durch das was er Falsch machte.

Dr. Cole hatte sich während der Zeit mehr in seiner Kabine aufgehalten als im restlichem Schiff, er und seine beiden Begleiterinnen, belagerten nur dann das Cockpit wenn sie aus erster Hand Informationen über das aktuelle System brauchten. Hin und wieder mussten wir so dann doch anstelle von FSS Daten, Detail Daten liefern, das hieß für uns, Planeten, Gas Riesen und Monde anfliegen. Zum Glück kam dies nicht allzu häufig vor. War aber eine Willkommene Abwechslung vom öden Stern zu Stern Springen.

Zwischendurch tauchte auch hin und wieder Marc im Cockpit auf, um Fragen zu stellen oder sich die Zeit zu vertreiben.

Marc:

Ich versteh hier was nicht, diese Schaltpläne, wie kann diese Komponente damit überhaupt Funktionieren, müsste das nicht zu einem Kurzschluss führen?

Hallte es quer durch das Cockpit, während Jule und ich Schicht hatten.

Wyveres:

Marc, ich denke du stellst den falschen Personen diese Frage.

Marc:

Aber die in der Wartung habe ich schon Gefragt, Die Verantwortliche hat nur gelacht und mit’m Kopf geschüttelt.

Jule:

Zeig mal her.

Er schlurfte zu Jule, die ihm förmlich das Pad aus der Hand riss, es ein paar Minuten betrachtete und dann ebenfalls zu Lachen anfing.

Marc:

Was ist Komisch daran, ich versteh das halt nicht?

Jule:

Nichts, Nichts, es ist nur, ist dir gar nicht aufgefallen das du zwei Schaltpläne übereinander gelegt hast, und sie sich einfach nur überlagern.

Marc:

Was? Zeig her!

Sie reichte ihm das Pad und er, schüttelte augenblicklich mit dem Kopf.

Marc:

Warum ist mir das dann nicht selbst aufgefallen … man ej. Jetzt hab ich mich schon wieder zum Deppen gemacht.

Wyveres:

Wenigstens versuchst du es zu verstehen, dass ist doch immerhin auch was.

Marc:

Ja aber schlau werde ich aus dem ganzen Zeug trotzdem nicht, ich würde lieber weiter dem Koch helfen, aber der will mich ja nicht mehr in seiner Küche haben.

Jule:

Nach deiner Salz Episode, verständlich.

Marc:

Ich hab doch nur etwas zuviel genommen, ich kann sehr gut Kochen, Zuhause hab ich das auch immer machen müssen.

Wyveres:

Du, Kochen, na dann Stellen wir das mal auf die Probe, in einer Stunden endet die Schicht von Jule, sie wird Hunger haben, ich werde dem Koch sagen das du für die nächste Stunde die Küche für dich haben möchtest.

Jule:

Paps!

Wyveres:

Nix hier Paps, Marc du hast mich verstanden?

Marc:

Ja Chef! Wird erledigt, ich mach mich sofort an die Arbeit!

Damit verließ er uns mit einem Lächeln im Gesicht, während mich Jule zu Tode Starrte.

Jule:

Er, Er soll für mich KOCHEN, bist du Irre, Paps! Was ist wenn ich davon Sterbe, oder schlimmeres. Für die restliche Reise das Bad nicht mehr verlassen kann. Denk doch mal an meine Gesundheit!

Wyveres:

Nun gib ihm wenigstens eine Chance, Schwarzmalerin.

Ich Informierte den Koch, der sich, unter etwas Protest zwar, bereit erklärte den Soeben in der Kantine eingetroffenen Marc, die Küche zu überlassen. Ein Essen für eine Person, was könnte er daran schon großartig Falsch machen. Im Schlimmsten Fall schmeckt es einfach nur nicht. Aber ich hoffte das beste, vielleicht würde es ja sogar die frostige Stimmung zwischen Jule und Marc verbessern. Auch wenn mir Marcs Interesse an Jule schon etwas Quer im Magen sass. Aber letztendlich währe es ihre Entscheidung, ob sie sich besser verstehen wollten oder nicht. Aber wenn er sich machte so wie ich es mir erhoffte, könnte er sogar noch eine Menge mehr erreichen.

Jule:

Gesetz dem Fall sein zusammengekochtes Schmeckt mir … werde ich ihn Heiraten … wovon ich nicht ausgehen werde!

Wyveres:

Ähm, Moment mal, Ok also … die Wette nehme ich an! Wenn Marc es schafft etwas zu Kochen das dir Schmeckt, und du musst ehrlich Antworten, bekommt er eine Chance bei dir? Tochter … auch auf die Gefahr hin, jetzt etwas verrückt zu klingen, aber geht es jetzt mit dir Durch?

Jule:

Nein, du hast mich schon verstanden Paps.

Wyveres:

Und du meinst nicht das ich da eventuell noch ein Wörtchen mitzureden hätte.

Jule:

Nein! Da er es ej Versauen wird!

Wyveres:

Was wird das, Rache dafür das er dir was Kochen muss, und ich so „Fies“ zu dir bin?

Jule:

Du hast es erfasst.

Wyveres:

Na dann, heul aber hinterher nicht rum, wenn er es hin bekommt, und um das Ganze noch ein wenig mehr zu Würzen, liebe Tochter, wirst du ihn Küssen! Gesetz dem Fall das es dir denn Schmeckt!

Jule:

Du … leite lieber den nächsten Sprung ein!

Sie und er, innerlich war ich auf Hundert-achtzig, aber Wette war Wette und so bat ich Vertis ganz unauffällig, dass Gespräch was sie und ich gerade geführt hatten, sicher aufzubewahren. Es wird meiner Tochter eine Lektion werden, die sie niemals vergessen wird. Mit CMDR. Wyveres, wettet man nicht.

Und so verging die Stunde, und dann stand Marc plötzlich mit einem Teller im Cockpit, er Grinste und war sichtlich zufrieden mit sich. Von seiner Fähigkeit zu Kochen völlig überzeugt. Also blieb Jule, die ihn entnervt beäugte, nichts anderes Übrig, sie musste es probieren. Ich wusste was nun kommen würde, denn ich hatte unbemerkt von ihr, den Koch gebeten, vorher zur Sicherheit aller, dass was Marc gekocht hatte, zu probieren. Und er hatte mir bestätigt das es, entgegen seiner anfänglichen Missgunst gegenüber Marc, doch hervorragend schmeckte. Also konnte sie nur noch verlieren, aber das würde ihr jeden Moment dann auch klar werden.

Er hielt ihr den Löffel hin, so als wollte er sie wie ein kleines Kind, Füttern.

Jule:

Das kann ich auch alleine Marc!

Marc:

Ich wollte nur sicher gehen, dass du auch von allem was auf dem Löffel hast. So schmeckt es am besten.

Jule schnaubte, öffnete dann aber doch ihren Mund, und so konnte Marc ihr seine Kreation, verabreichen. Der Moment schien sich ewig hinzuziehen. Während Jule kaute und dann runter Schluckte.

Jule:

Das ist … ach Scheiße … Paps, vergiss was ich gesagt habe … Bitte …

Wyveres:

Wette ist Wette, los Feigling, du hast gewettet, du hast verloren, nun löse deine Wettschuld ein.

Jule:

Aber, ich dachte … och man ej, Warum hast du das nicht, wie sonst auch, Versaut!

Marc:

Wie versaut? Wovon sprecht ihr, selbst der Koch war beeindruckt, und hat mir sogar wieder erlaubt mit ihm zusammen zu kochen.

Wyveres:

Jule, Los. Sonst lass ich Vertis die Aufnahme vorspielen.

Jule:

Du hast das AUFGEZEICHNET! Boar … ok … also schön. Marc du hast hervorragend gekocht. Es schmeckt …

Marc:

Danke.

Wyveres:

Vergisst du nicht etwas, Junge Dame.

Jule:

Das zahl ich dir heim Paps. Schlaf am besten, von jetzt an, direkt im Cockpit!

Also blieb Jule nichts anderes Übrig, sie musste ihre Wette einlösen. Während Marc völlig verdutzt und etwas irritiert zuhörte, nahm ich ihm den Teller ab. Dann griff Jule ihn sich, zerrte ihn vor sich, so dass er keine fünf Zentimeter vor ihr, und die beiden Körper an Körper da standen, und Starrte ihm direkt in die Augen.

Marc:

was wird das …

Jule:

Sei Still, sonst Feuer ich dir direkt ein … Paps muss ich wirklich?

Wyveres:

Wettschulden sind Ehrenschulden, du hast gewettet du hast verloren nun Lebe damit.

Ihr Blick war Giftiger als sonst, ich konnte ihn bis ins Mark spüren, sie wünschte mir gerade mehr denn je, den Tod an den Hals. Aber sie hatte nun mal verloren, und so musste sie nun da durch.

Jule:

Na schön, dann … Marc … wir … Ich wette nie wieder mit dir Paps! Das ist so … Boar … also Marc, wir … ej … am liebsten würde ich dir jetzt direkt eine Klatschen.

Wyveres:

Jule!

Jule:

JA SCHON GUT, Wir Heiraten … so zufrieden …

Wyveres:

Vergisst du nicht was?

Sie giftete mich an und zögerte erst, zog dann aber doch Marc, die letzten Zentimeter, zu sich und küsste ihn direkt, für mehre Sekunden, mehr als mir in dem Moment lieb war, nicht nur auf den Mund, sondern Sie gab ihm einen Kuss, denn er wohl nie wieder vergessen würde. Dieser stand währenddessen zur Salzsäule erstart da und starrte Jule einfach nur mit großen leuchtenden Augen an. Er war völlig Baff, konnte man sagen.

Wyveres:

Ein Kuss auf die Wange hätte völlig gereicht aber gut deine Entscheidung, und war das jetzt so schlimm?

Jule:

Ich hasse dich!

Wyveres:

Dann sag solche Sachen einfach nicht, und vor allem Wette nicht drum.

Marc:

Was ist gerade … ich versteh … warum … hä? Heiraten, ich bin doch … und sie ist noch viel … also und warum …

Jule:

Wir werden Heiraten, hast du doch gehört!

Marc:

Wir werden was, ähm warum?

Wyveres:

Weil sie drum gewettet hat, und sie hat verloren, willkommen in der Familie Marc.

Jule:

Ich hasse dich, ich hasse dich, ich hasse DICH PAPS! DU …

Marc:

Und wenn ich das gar nicht will … und warum hat sie mich …

Wyveres:

So genug der Scherze, ihr werdet nicht Heiraten, Ich hoffe du hast dein Lektion gelernt Tochter. Unbedarft Dinge von sich zu geben, kann gefährlich werden für einen. Marc der Koch erwartet dich in der Küche, dein Essen gibt es Heute Abend für die ganze Crew, versau es nicht.

Jule war sichtlich erbost aber es geschah ich recht, denn sie hatte den Bogen einmal zu oft überspannt, und so hoffte ich das ihr die Lektion eine Lehre war. Während Marc noch immer da stand und vor sich hin stammelte, und Jule genau vor der Nase hatte.

Marc:

Du küsst gut …

Jule:

Halt den Rand, sonst knall ich dir wirklich gleich noch eine …

Damit stampfte sie aus dem Cockpit, und lies einen sichtlich geschlauchten Marc und mich zurück.

Marc:

Ich versteh gerade gar nichts mehr.

Wyveres:

Was ist daran nicht zu verstehen, Jule hat mit mir darum gewettet, dass wenn dein Essen ihr Schmeckt, sie dich Heiraten wird, und ich hab noch eine Schippe drauf gelegt, und ihr gesagt das sie dich Küssen soll wenn Sie Verliert. Sie hat Verloren, hat dich geküsst, Wettschuld erfüllt.

Marc:

Und Heiraten?

Wyveres:

Also das, dass Schlag dir mal lieber wieder aus dem Kopf, sei mit dem Kuss zufrieden, und hoffe das sie dich nicht nochmal Rasiert … oder schlimmeres.

Marc:

Woher Wissen Sie … Gott … also Sie hatte mir Schläge und so … ich wollte das gar nicht …

Wyveres:

Lass gut sein Junge, ich will es gar nicht hören, der Koch wartet auf dich, den Teller hier behalte ich. ansonsten geh ihr lieber die nächsten Stunden aus dem Weg. Wenn du nicht doch noch irgendwas verlieren willst.

Marc:

Heist, dass dann, dass Sie mich mag?

Wyveres:

Was sagte ich eben? Ich will es nicht Hören. Sonst endest du aus versehen als verlorene Seele in einer Rettungskapsel.

Er verließ Kopfschüttelnd das Cockpit, während ich mit meiner inneren Stimme diskutierte, ob ich nicht doch zu weit gegangen war. Aber sie hatte ihn nun mal, von sich aus, mit Zunge geküsst. Damit musste ich nun Leben. Trotzdem Kochen konnte er wirklich, wenigstens etwas. Würde Jule wenigstens als seine Frau nicht verhungern. Ich musste bei dem Gedanken unweigerlich laut Lachen. Er und Jule, was hatte ich da nur angerichtet. Nadine würde mir wohl, wenn sie denn jetzt hier wäre, in dem Moment die Leviten Lesen, aber sie war nicht da und so war einzig und alleine Vertis gerade die beste Stimme der Vernunft die ich hier hatte.

Vertis:

CMDR, dir ist schon klar das ich in der Lage bin jederzeit den Physischen Zustand der Crew zu überwachen, Möchtest du das Ergebnis von Jules momentanen Zustand gleich hören?

Wyveres:

Sie mag ihn, ich hab es verstanden, und ich hab mit meiner Aktion die Situation nicht leichter gemacht für Sie, schon klar.

Vertis:

Außerdem, Sie zerlegt gerade eure Kabine, bisher hat Sie vier deiner Anzüge und zwei deiner Brillen unwiederbringlich zerstört, soll ich Sie aufhalten?

Wyveres:

Lass Sie ruhig, du könntest aber als Weibliche KI mal einfach mit ihr reden.

Vertis:

Hebe dafür bitte die Kabinen Beschränkung auf, du weißt es gibt gerade keinen Notfall und so ist mir der Zugang verwehrt, Dank deiner Brücken Beschränkung meiner Protokolle.

Ich gab die Freigabe und konzentrierte mich dann wieder auf’s Fliegen, in der Zwischenzeit soll Vertis ihr Glück versuchen, um Jule wieder zur Vernunft zu bringen.

In der Kabine von Jule und Mir.

Vertis:

Madam Jule, bitte unterlasse weitere Zerstörungen der Kabine, ich kann die bisher angerichteten Schäden noch beseitigen, solltest du aber weiter so machen, geht noch etwas zu Bruch das ich nicht ersetzen kann.

Jule:

Das ist mir egal, er hat mich erneut bis auf die Knochen Gedemütigt, dass war einmal zuviel, ich hoffe das ihm das eine Lehre sein wird!

Sie warf eine meiner Whiskey Flaschen gegen die Kabinenwand.

Vertis:

Jule, du kannst mit mir Reden, ich bin nicht dazu verpflichtet deinem Vater über das was wir sagen, Rede und Antwort zu stehen. Außerdem habe ich Analysieren können, dass dein Puls jedesmal, wenn du diesen Jungen siehst, steigt, deine Wangen Farbe wird signifikant röter und deine Atemfrequenz nimmt leicht zu. Dies ist, Laut meinen Informationen, nicht auf die Zwistigkeiten, zwischen euch beiden, zurückzuführen. Wenn du Wütend bist, sind einige Hormonelle Werte und Reaktionen deines Körpers anders. Ich habe deine Höhste bisherige Glückshormon Spitze, während des Kusses gemessen. Meine Analyse sagt mir daher, dass du ihn Küssen wolltest.

Jule:

Was! Ich … wie … das ist Absurd, dieser Kerl ist … wie konnte Paps mir das nur antun.

Vertis:

Dein Vater tut was er für das beste Hält. Er ist manchmal etwas, wie sagt man dazu, vorschnell. Aber er meint es nur gut mit dir.

Jule:

Trotzdem, ich könnte ihn gerade in der Luft zerreißen, außerdem was war das mit Marc, ich mag diesen Trottel Überhaupt nicht, schon alleine sein Benehmen, und das er ständig irgendwas Falsch macht. Und dann erst seine Haare, dieser Mob oder wie man das nennt.

Vertis:

Dein Herzschlag beschleunigt sich gerade wieder, ich bleibe bei meiner Aussage, du hast, wie ihr Menschen dazu sagt, etwas übrig für den Jungen, und versuchst dir, ihn schlecht zu reden.

Jule:

Aber er ist Doof, und Überhaupt, mit diesem Riesenbaby namens Papa, er würde niemals … Gott was denk ich da … ist das Wirklich so offensichtlich?

Vertis:

Gedankenlesen ist nicht meine Stärke. Doch dein Vater weiß ganz genau das du etwas für Marc übrig hast, er stellt dich nur auf die Probe.

Jule:

Er tut was?

Vertis:

Dich auf die Probe stellen, immerhin will er dich beschützen, er möchte nicht das du wie früher, Spontan, dumme Dinge tust. Die du dann später bereust. Deine Eskapaden in der Vergangenheit sind ihm wohl bewusst. Und er ist erfreut über dein Verhalten und wie du dich geändert hast, er will das du Weise Entscheidungen triffst, dass ist der Grund warum er Dir soviel Verantwortung überträgt und eine Menge Vertrauen in dich setzt.

Jule:

Er hat aber eine echt komische Art mir das zu Zeigen. Und was soll ich nun machen, mein Vater um Erlaubnis bitten, etwa?

Vertis:

Die Berechnungen zeigen mir, eine Wahrscheinlichste Erfolgschance von 90% besteht am ehesten darin, ihm deine Entscheidung bezüglich deiner Gefühle einfach mitzuteilen.

Jule:

Ja sicher, ich geh einfach zu ihm und sage ihm, Paps, hör mal, ich mag Marc, und möchte mit ihm zusammen sein. Er würde mich Wegsperren auf Ewig, und mir Standpauken halten, bis ich alt und grau geworden bin. Und vor allem, woher soll ich wissen ob Marc mich Überhaupt auch mag, nachdem was ich ihm angetan habe.

Sie warf noch eine Flasche, diesmal Rotwein von der Erde, genau auf meine Sachen.

Vertis:

Das kann ich nicht beantworten, aber Analysen des Jungen zeigen eindeutige Anzeichen von Zuneigung, hab Verständnis das ich dir nicht genaues sagen darf, aber du kannst dein Glück einfach mal versuchen.

Jule:

Und wenn es schief läuft? Steh ich da wie so eine dämliche Göre, die … und Überhaupt, ich muss meinem Vater gar nichts sagen, es geht ihn rein gar nichts an, es ist mein Leben, und er mischt sich viel zu sehr ein.

Vertis:

Erlaube mir die Frage, wie war der Kuss? Dein Vater ist da kein Quell an ausgiebigen Informationen, und auch Nadine hielt sich, zu meinem bedauern, zurück mit Antworten.

Jule:

Wie ein Kuss nun mal ist, ein Kuss halt, ich versteh die Frage nicht.

Vertis:

Ich bin in der Lage die Hormonellen Schwankungen bei diesem Vorgang zu messen, als auch zu Analysieren was das Physische berühren der Lippen zweiter Personen im Körper des anderen Auslöst. Aber was die Bedeutung dessen ist, ist mir bisher nicht ganz klar geworden, wie habe ich dieses Verhalten von euch Menschen zu beurteilen.

Jule:

Also, ähm also, ein Kuss macht in erster Linie Spaß, er zeigt das man Zuneigung für jemanden empfindet, er ist warm, angenehm und löst so ein schönes kribbeln im Bauch aus.

Vertis:

Verstehe, und dir ging es so, als du diesen Jungen geküsst hast?

Jule:

Ja, ähm nein, Gott … ich weiß es nicht. Das ist zu Kompliziert.

Computer:

Vielleicht bekommst du eine Konkrete Antwort wenn du ihn nochmal Küsst?

Jule:

Ich soll was? Im Leben nicht, eher näh ich mir den Mund zu, als das ich … Paps tötet mich wenn ich … moar … ich kann nicht Denken. Und vom Sachen Zerstören habe ich auch die Nase voll. Warum muss das nur alles so Frustrierend sein … mit Lafroy war das einfacher.

Vertis:

Aufgrund der Aufzeichnungen, kann ich dazu nur sagen, die Einfachheit stammte von den Drogen. Sie haben dein Urteilsvermögen außer Kraft gesetzt.

Jule:

Es war trotzdem einfacher.

Vertis:

Weil keine Gefühle im Spiel waren?

Jule:

Keine Ahnung, es ist einfach Kompliziert, Doof und Kompliziert.

Vertis:

Du hast Elf Stunden und Zwanzig Minuten, bis zu deiner Nächsten Schicht im Cockpit, geh Duschen, bis dahin sollten der Koch und Marc das Essen fertig haben. Danach leg dich hin und schlafe etwas.

Jule:

Du klingst gerade wie mein Vater und Nadine zusammen. Aber ich mach was du gesagt hast. Jedenfalls den Teil mit, Duschen und Essen, dass andere … kein Wort mehr davon.

Vertis:

Schön zu hören, dann beende ich unsere Unterhaltung an dieser Stelle, und hoffe sie war dir eine Hilfe.

Damit war es still in der Kabine, Jule sass noch auf dem Boden und spielt noch eine Weile verträumt mit den Resten einer meiner Anzüge, bevor sie sich dann aufrappelte und Duschen ging.

Wir trafen erst in der Kantine wieder aufeinander. Jule sass störrisch und in die Leere starrend am anderem Ende, weit ab von allen, ihr Blick ging hin und wieder zu Marc, ansonsten Stocherte sie Gedankenverloren in ihrem Essen rum. Marc, der von der gesamte Crew, für seine Leistung, beim Essen zubereiten ausführlich gelobt wurde, bekam davon wenig mit. Denn er und der Koch hatten sich wirklich übertroffen. Und so hohlte sich Marc seine ersten Sporen, wie man auch dazu sagt, ab. Sogar die drei Forscher waren, wie ausgehungerte Tiger, über das was Er und der Koch an diesem Abend Servierten, hergefallen.

Koch:

Wenn er sich weiter so macht, dann kann man auch über seine Aussetzer hinwegsehen, Ich werde ihn hier behalten, mal sehen was er so drauf hat, eine Nase fürs Kochen hat er auf jeden Fall.

Wyveres:

Dann überlasse ich ihnen erstmal den Jungen, so hat er wenigstens eine Beschäftigung, und ist unter Aufsicht.

Koch:

Er ist und bleibt zwar ein Tollpatsch, aber mit genügend Übung sollte das schon werden.

Damit ging der Abend zu Ende, Mittlerweile hatte Vertis die Schäden die Jule in der Kabine angerichtet hatte, beseitigt, nur ein paar edle Tropfen waren unwiederbringlich verloren, aber damit musste ich nun Leben. Sie Sprach ansonsten kein Wort mit mir und verrichtet Störrische ihre Arbeit im Cockpit. Und So flogen wir weiter, weiter Richtung Roter Planet, mittlerweile waren es nur noch ein wenig mehr als viertausend Lichtjahre und drei Tage für diese, wir lagen Perfekt im Zeitplan.